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50 Tote am Jahrestag der Revolution in Ägypten

Veröffentlicht: 26. Jänner 2014 15:30 Uhr
Der dritte Jahrestag der Revolution in Ägypten ist von blutiger Gewalt überschattet worden. Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern kamen am Samstag landesweit 49 Menschen ums Leben. 247 Menschen erlitten Verletzungen, wie das ägyptische Gesundheitsministerium am Sonntag bestätigte. Übergangspräsident Adly Mansour stellte unterdessen die Weichen für Neuwahlen.

In Ägypten hatte sich am Samstag der Beginn der Revolte gegen Langzeitherrscher Hosni Mubarak zum dritten Mal gejährt. Auf dem Tahrir-Platz in Kairo, vor drei Jahren das Epizentrum der Revolte gegen den damaligen Machthaber, feierten Zehntausende Anhänger der Übergangsregierung unter enormen Sicherheitsvorkehrungen. Sie zeigten ägyptische Fahnen und Bilder des obersten Militärs, General Abdel Fattah al-Sisi.

Die islamistische Muslimbruderschaft und Aktivisten der damaligen Revolution hatten hingegen zu landesweiten Protesten gegen die Regierung aufgerufen, die nach Ansicht ihrer Gegner den Jahrestag unberechtigterweise für sich vereinnahmte. Die meisten dieser Kundgebungen wurden von den Sicherheitskräften gewaltsam aufgelöst. Nach Darstellung von Menschenrechtsaktivisten schoss die Bereitschaftspolizei dabei in mehreren Städten mit scharfer Munition auf Kundgebungen der Oppositionellen. Mehr als 1.000 Demonstranten wurden nach Angaben des Innenministeriums festgenommen.

Übergangspräsident Mansour verkündete unterdessen, dass die Präsidentenwahl vor der Parlamentswahl stattfinden wird. Ägypten werde zuerst einen neuen Präsidenten und erst dann ein neues Parlament wählen, erklärte Mansour am Sonntag in einer Fernsehansprache. Neuwahlen sind erforderlich, nachdem das Militär im vergangenen Juli die islamistischen Muslimbrüder entmachtet hatte, den Sieger der ersten freien Wahlen nach Mubaraks Rücktritt.

Anders als ursprünglich erwartet, nannte er aber keine Termine für die Abstimmungen. Die Hohe Wahlkommission werde alles Weitere regeln, sagte Mansour. Als aussichtsreichster Anwärter für den Präsidentenposten gilt General Al-Sisi. Er hat seine Kandidatur allerdings noch nicht erklärt. Al-Sisi hatte auch beim Sturz des islamistischen Präsidenten Mursi Regie geführt.

Die Gewalt riss auch am Sonntag nicht ab. Vermummte griffen auf der Halbinsel Sinai einen Autobus des Militärs an. Bei dem Überfall wurden vier Soldaten getötet und 13 weitere verletzt, wie ein Armeesprecher bestätigte.

(Quelle: salzburg24)

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