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Ägypten sucht Übergangsregierungschef

Veröffentlicht: 07. Juli 2013 18:59 Uhr
Ägypten sucht nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi einen politischen Neuanfang - ein Chef für die Übergangsregierung wurde jedoch noch nicht gefunden. Ein Sprecher von Übergangspräsident Adli Mansour dementierte am späten Samstagabend Meldungen über die angebliche Ernennung von Friedensnobelpreisträger Mohammed ElBaradei zum Ministerpräsidenten.

Widerstände gegen den Ex-Diplomaten und Führer der säkularen Nationalen Rettungsfront kamen aus den Reihen der islamistischen Nur-Partei (Partei des Lichts). Diese war früher mit der Muslimbruderschaft verbündet, aus der Mursi stammt. Zuletzt schloss sie sich aber der Oppositionsallianz gegen den am Mittwoch vom Militär abgesetzten Präsidenten an.

Medien in Kairo hatten am Samstagabend die Ernennung ElBaradeis zum Regierungschef bereits als Faktum vermeldet. Dabei hatten sie sich zunächst auf die Opposition, dann auch auf Kreise um Mansour berufen. Das Dementi kam kurz vor Mitternacht.

Der Sprecher betonte, es liefen Verhandlungen über die Besetzung des Postens. ElBaradei führe weiter Gespräche mit Mansour. Es gebe aber auch andere Kandidaten. Vertreter der Nur-Partei erklärten allerdings am Sonntag gegenüber lokalen Medien, dass sie ElBaradei ablehnten, weil er die ägyptische Gesellschaft "zu sehr polarisieren" würde.

EU-Kommissionspräsident Barroso rief die Übergangsführung in Ägypten auf, rasch die verfassungsmäßige Ordnung im Land wiederherzustellen. Die ägyptische Führung müsse dazu alle notwendigen Maßnahmen treffen, sagte Barroso am Sonntag bei einem Besuch in der algerischen Hauptstadt Algier.

Im krisengeschüttelten Land am Nil gingen unterdessen die Demonstrationen weiter. Nach Augenzeugenberichten versammelten sich am Sonntag erneut Anhänger und Gegner Mursis in Kairo. Bei Ausschreitungen nach Massenprotesten gegen Mursis Absetzung waren am Freitag und in der Nacht zum Samstag nach Angaben des staatlichen Ambulanzdienstes mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen, davon 16 durch Schüsse. Mehr als 1.100 weitere hatten Verletzungen erlitten.

(Quelle: salzburg24)

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