Al-Sisi "hat unterstrichen, dass es immer noch eine Chance gibt, die Krise friedlich zu lösen, wenn alle Parteien der Gewalt abschwören", hieß es in einer Mitteilung nach dem Treffen. Wer von Seite der Muslimbrüder an den Gesprächen teilnahm, war vorerst nicht bekannt.
Die Muslimbrüder selbst hatten am Samstag vorsichtig Gesprächsbereitschaft signalisiert und erklärt, die Forderungen der Mursi-Gegner zu "respektieren". Eine Lösung könne jedoch nur mit den Parteien unter Ausschluss der Armee und Al-Sisis erreicht werden, die vom Militär ausgesetzte Verfassung müsse reetabliert werden, so ein Sprecher.
Am 25. August soll der Prozess gegen sechs führende Mitglieder der Muslimbrüder beginnen. Unter den Angeklagten befinden sich unter anderem der Vorsitzende Mohamed Badie sowie seine Stellvertreter Chairat al Chater und Rachad Bayoumi, berichtete die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur MENA am Sonntag. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen "Anstiftung zum Mord vor", nachdem acht Demonstranten am 30. Juni beim Versuch, das Hauptquartier der Muslimbruderschaft zu stürmen, ums Leben kamen.
Nach tagelangen Protesten stürzte die ägyptische Armee am 3. Juli den früheren Präsidenten Mohamed Mursi. Seitdem wurden zahlreiche Muslimbrüder festgenommen, auch Mursi befindet sich in Untersuchungshaft. Mursi selbst stammt ursprünglich aus der islamistischen Muslimbruderschaft, legte seine Mitgliedschaft jedoch mit Amtsantritt offiziell zurück.
(Quelle: salzburg24)