Der afghanische Geheimdienst hält nach eigenen Angaben einen einheimischen Übersetzer unter dem Verdacht fest, in seiner Zeit als Mitarbeiter von US-Sondertruppen Zivilisten gefoltert und getötet zu haben. Wie der Geheimdienst NDS am Montag in einer Mitteilung zu dem Fall erklärte, wurde der 2012 im Bezirk Nerch in der Unruheprovinz Wardak tätige Mann im Mai bei einem Spezialeinsatz festgenommen.
Bei der Razzia in der südlichen Stadt Kandahar wurden in seinem Besitz demnach drei Schusswaffen, ein Laptop und eine Reihe gefälschter Dokumente gefunden.
Der afghanische Präsident Hamid Karzai hatte Ende Februar überraschend den Rückzug von US-Sondereinheiten aus Wardak innerhalb von zwei Wochen angeordnet. Er warf den US-Truppen und von ihnen gegründeten "illegalen bewaffneten Gruppierungen" damals vor, die dortige Bevölkerung zu schikanieren. Später einigte sich die afghanische Regierung mit der NATO auf den Abzug aus Nerch, einem der acht Bezirke der Provinz.