Die Alpine habe geglaubt, Großprojekte in Osteuropa unter ähnlichen Rahmenbedingungen wie in Österreich abwickeln zu können, sagte Schiefer im "Ö1"-Mittagsjournal des ORF-Radio. Die Vertragstreue sei in den östlichen Nachbarstaaten "wesentlich anders" und habe "zu großen Problemen geführt".
Alpine zahle „Lehrgeld“
Die Alpine habe in Osteuropa "Lehrgeld" gezahlt und damit eine "gewisse Entwicklungshilfe" geleistet, zeigte sich Schiefer selbstkritisch. "Uns hat das in eine große Schieflage gebracht", sagte der seit April im Amt befindliche Alpine-Chef.
Banken stimmen Forderungsverzicht zu
Um die Alpine vor einer Insolvenz zu retten, stimmten Ende März rund 50 österreichische und ausländische Banken einem Forderungsverzicht in Höhe von 150 Mio. Euro zu und der spanische Mutterkonzern FCC schießt insgesamt 246 Mio. Euro in ihre Tochter ein.
Alpine besteht aus „gesundem Kern“
Für den Alpine-Chef besteht der Baukonzern aus "einem gesunden Kern", nämlich Österreich und den umliegenden Ländern. Es gehe nun auch darum, den "guten Technikerstamm" der Alpine für die Zeit nach der Krise zu halten. Der Baukonzern habe insgesamt eine "sehr gesunde regionale Struktur". Belastet wird das Auftragsvolumen der Alpine jedoch vom diesjährigen langen Winter. "Wir hoffen, dass wird das im laufenden Jahr aufholen können", zeigte sich der Alpine-Chef zuversichtlich.
Vorwurf der Dumpingpreise nicht nachvollziehbar
Die Branchenkritik an den "Dumpingpreisen" der Alpine kann Schiefer nicht nach nachvollziehen. Dieser Vorwurf sei "in das Reich der Märchen und Sagen" zu verweisen. Aktuell liege der Preisunterschied bei ein bis drei Prozent bei Aufträgen, die die Alpine an Land gezogen habe. Der Vorwurf der "Dumpingpreise" sei auch nicht von Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner bei einem Gespräch vor wenigen Wochen erneuert worden. "Das ist eine Geschichte aus der Vergangenheit." (APA)
(Quelle: salzburg24)