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Alpine-Insolvenzverfahren bereits am Mittwoch eröffnet

Veröffentlicht: 19. Juni 2013 11:05 Uhr
Das Insolvenzverfahren über die Alpine Bau GmbH ist bereits am frühen Mittwochnachmittag eröffnet worden, teilten die Kreditschutzverbände AKV, Creditreform und KSV 1870 der APA mit. Der Antrag wurde heute Früh gestellt.
Andre Stadler

Zum Masseverwalter wurde der Wiener Rechtsanwalt Stephan Riel bestellt. Die erste Gläubigerversammlung findet am 4. Juli 2013 statt. Betroffene Gläubiger - Unternehmen und Lieferanten - können ihre Forderungen bis zum 16. August anmelden. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung findet dann am 29. August statt. "Am 12. September folgt die Sanierungstagsatzung - da soll über das Konzept abgestimmt werden", sagte KSV-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner zur APA.

Eine der größten Pleiten in zweiter Republik

Die am Mittwoch angemeldete Insolvenz des Bauriesen Alpine ist eine der größten Pleiten der Zweiten Republik und könnte vom Volumen der Verbindlichkeiten her alles bisher Dagewesene übertreffen. Der Kreditschutzverband KSV 1870, der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und die Creditreform arbeiten zur Stunde an der Ermittlung der genauen Außenstände. Einer ersten groben Schätzung der Kreditschützer zufolge erreichen die Gesamtpassiva rund 2,6 Mrd. Euro, sagte Peter Stromberger von der Insolvenzabteilung des AKV heute, Mittwoch, zur APA.

Alpine: 1,9 Mrd. Euro Schulden

Die Aktiva liegen ersten Angaben zufolge bei 661 Mio. Euro. Daraus errechnet sich eine Überschuldung von 1,9 Mrd. Von der Pleite sind laut Creditreform 6.483 Dienstnehmer im In- und Ausland betroffen. Auf der Kreditorenliste stehen zudem rund 8.000 Gläubiger, sagte der AKV-Vertreter zur APA. Den Gläubigern wird im Sanierungsplan eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren geboten.

Den bisher - mit Abstand - größten Konkurs in Österreich hatte die Konsum-Firmengruppe mit Passiva in Höhe von rund 1,9 Mrd. Euro hingelegt. Dahinter folgten die A-TEC-Gruppe (rund 1 Mrd. Euro) und der Maculan-Konzern (rund 800 Mio. Euro).

Der AKV rechnet damit, dass die Insolvenz "schon bald, möglicherweise noch heute" eröffnet wird. Die Insolvenzursachen liegen den Angabenzufolge in den "zuletzt gescheiterten Finanzierungsbemühungen".

Spitzengespräche im Sozialministerium

Infolge des Insolvenzantrages des Bauriesen Alpine mit seinen rund 7.500 Mitarbeitern in Österreich rotieren auch die Sozialpartner. "Zur Stunde finden Gespräche über die genaue Zahl der Betroffenen und die weitere Vorgangsweise statt", sagte der Sprecher des Sozialministeriums, Norbert Schnurrer Mittwochmittag zur APA. Mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) treffen sich unter anderem der Alpine-Personalchef, der Betriebsratsvorsitzende des Konzerns, Vertreter des Arbeitsmarktservice und des Insolvenzentgeltfonds (IEF).

Situation unklar

Bislang war jedenfalls noch nicht klar, wie viele Mitarbeiter des in die Pleite geschlitterten Baukonzerns direkt betroffen sind, erklärte der Sozialminister in einer Aussendung.

Da nicht alle Teile der Alpine von der Insolvenz betroffen seien, und ein weiterer Teil der Mitarbeiter in einer Auffanggesellschaft beschäftigt bleiben könne, stehe die Anzahl der Mitarbeiter noch nicht fest, die durch die Instrumente des AMS unterstützt werden müssten.

Man gehe von rund 2.000 von den österreichweit etwa 7.500 Beschäftigten im Konzern aus. "Alle betroffenen Arbeitnehmer können sich darauf verlassen, dass wir alle zur Verfügung stehenden Instrumente einsetzen werden, um sie wirkungsvoll unterstützen und möglichst rasch wieder auf einen Arbeitsplatz zu vermitteln", so Hundstorfer.

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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