Die Insolvenz des zweitgrößten Baukonzerns Österreichs - der zu 100 Prozent zum spanischen FCC-Konzern gehört - wird mit Passiva von vorerst geschätzten 2,6 Mrd. Euro als größte Pleite der Zweiten Republik in die Geschichte eingehen. Das Ausmaß der betroffenen Alpine-Mitarbeiter entspricht gut einem Viertel der österreichweit arbeitslos gemeldeten in der Branche. Per Ende Mai waren im Baubereich 17.761 arbeitslos, geht aus den aktuellen Daten beim Arbeitsmarktservice (AMS) hervor.
Von der Alpine-Pleite sind aber nicht nur knapp 5.000 Bauarbeitnehmer in Österreich unmittelbar betroffen, sondern den vorläufigen Angaben der Kreditschützer zufolge auch fast 1.600 im Ausland - in Summe sind es fast 6.483 Dienstnehmer, die nun neu untergebracht werden müssen.
Dazu kommen allein in Österreich rund 1.400 Zulieferer und Subunternehmen, die 164.290 Mitarbeiter beschäftigen und einen wesentlichen Anteil der rund 8.500 Alpine-Gläubiger stellen. Anschlusskonkurse unter den Gläubigern stehen zu befürchten.
Dem Alpine-Masseverwalter Stephan Riel sind bei den Gesprächen u.a. mit der österreichischen Bauwirtschaft regionale Übernahmelösungen in den Bundesländern "mit der Übernahme möglichst vieler Baustellen und Arbeitnehmer" angeboten worden. Dem Vernehmen nach hatten sich einige Bauunternehmen gegen eine Auffanglösung ausgesprochen.
Laut eigenen Angaben wäre die Strabag bereit, bei zumindest einigen der offenen Baustellen einzuspringen. "Wir prüfen gerne, mit welchen Sofortmaßnahmen wir den Auftraggebern helfen können, den Baubetrieb sicherzustellen", ließ der für Österreich zuständige Strabag-Vorstand Siegfried Wanker wissen.
Bei der Insolvenzeröffnung verfügte die Alpine Bau GmbH laut Masseverwalter lediglich über liquide Mittel von rund 5,7 Mio. Euro. Der Liquiditätsbedarf hätte sich jedoch nur für eine Fortführung von rund zwei Wochen zur Durchführung erster Prüfungen bereits auf rund 40 Mio. Euro belaufen.
(Quelle: salzburg24)