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Alternativer Nobelpreis für Chemiewaffen-Bekämpfer

Veröffentlicht: 26. September 2013 10:28 Uhr
Der US-amerikanische Politologe und Abrüstungsexperte Paul Walker ist einer der Träger der diesjährigen Alternativen Nobelpreises. Die "Right Livelihood"- Stiftung begründete ihre Entscheidung unter anderem mit Walkers jahrzehntelangen Bemühungen um eine chemiewaffenfreie Welt. Weitere Preisträger sind der Schweizer Agrarwissenschafter Hans R. Herren und die Stiftung Biovision.

Ausgezeichnet wurden auch der palästinensische Menschenrechtsexperte Raji Sourani sowie der kongolesische Arzt Denis Mukwege, der sich gegen sexuelle Kriegsgewalt an Frauen einsetzt.

Der Geschäftsführer der "Right Livelihood"-Stiftung, Ole von Uexküll, bezeichnete es anlässlich der Verkündung der Preise am Donnerstag in Stockholm als Gemeinsamkeit der diesjährigen Preisträger, das sie jeweils Lösungen für aktuelle Probleme der Menschheit parat hätten. Die Gruppe stehe "für die Sicherung der Grundlagen menschlichen Lebens".

Paul Walker (67) ist laut seinem von der Jury veröffentlichten Lebenslauf unter anderem dafür verantwortlich, dass 55.000 Tonnen C-Waffen aus nationalen Arsenalen "sicher und nachprüfbar" zerstört wurden. Die Stiftung betrachtet den jüngst auf Druck der internationalen Gemeinschaft und diplomatischer Bemühungen erzielten Beitritt Syriens zur Chemiewaffenkonvention von 1997 indirekt als Resultat der aktuellen Bemühungen Walkers. Diese konzentrieren sich darauf, auch die letzten Staaten, die das Abkommen bisher nicht unterzeichnet haben, dazu zu bewegen.

Der Schweizer Nahrungs- und Agrarwissenschafter und Insektenkundler Hans Herren (65) setzt sich mit seiner Stiftung Biovision unter anderem für die vermehrte Anwendung ökologischen Landbaus in Afrika ein. Dadurch sollen durch Pflanzenschädlinge verursachte Hungersnöte naturschonend und ohne Einsatz chemischer Bekämpfungsmittel verhindert und nachhaltig in den Griff bekommen werden.

Mit dem 59-jährigen Anwalt Raji Sourani wird laut "Right-Livelihood" in der über 30-jährigen Geschichte der Alternativen Nobelpreise erstmals auch ein Palästinenser ausgezeichnet. Sourani machte sich als Gründer des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte um die Untersuchung von Übergriffen und Grundrechtsverletzungen in den von Israel besetzten Gebieten verdient und vertrat als Anwalt zahlreiche Opfer willkürlicher Justiz. Er wurde im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit mehrmals sowohl von israelischen als auch palästinensischen Behörden festgenommen.

Der vierte im Bunde der Preisträger, Denis Mukwege (58), ist ein Gynäkologe aus der Demokratischen Republik (DR) Kongo. Er betreute als leitender Chirurg in dem von ihm gegründeten Panzi-Krankenhaus in der ostkongolesischen Stadt Bukavu m Laufe der Jahre rund 40.000 in Kriegshandlungen vergewaltigte Frauen.

(Quelle: salzburg24)

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