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Stichwort: Die Alternativen Nobelpreisträger 2013

Veröffentlicht: 26. September 2013 10:28 Uhr
Im Folgenden die gekürzten Lebensläufe der diesjährigen Alternativen Nobelpreisträger. Weitere Informationen sind auf der Homepage der "Right Livelihood" Stiftung (http://www.rightlivelihood.org/ )aus dem Internet abrufbar. Mit Raji Sourani und Hans Herren geht die Auszeichnung erstmals nach Palästina und in die Schweiz.

PAUL WALKER gehört zu den effektivsten Wegbereitern für die weltweite Abschaffung von Chemiewaffen. Durch seinen Einsatz hat er dazu beigetragen, dass mehr als 55.000 Tonnen chemischer Waffen zerstört wurden. Er spielt eine Schlüsselrolle dabei, dass die USA jährlich über eine Milliarde Dollar für Abrüstungsprogramme zur Verfügung stellen.

Paul F. Walker wurde am 28. April 1946 geboren. Zwischen 1968 war er beim Geheimdienst der US-Armee. Nach seiner Entlassung im Jahr 1971 kehrte er zurück an die Universität. Er besitzt einen Abschluss von der Johns Hopkins Universität für Internationale Studien und einen Doktortitel in Politikwissenschaften am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Walkers derzeitige Bemühungen konzentrieren sich unter anderem darauf, dass auch die letzten Staaten, die die Internationale Chemiewaffenkonvention (CWK) noch nicht ratifiziert haben, den Pakt unterzeichnen. Der zuletzt unter internationalem Druck erwirkte Beitritt Syriens am 14. Oktober 2013 dürfte zum Teil ein Erfolg der Arbeit Walkers sein.

RAJI SOURANI setzt sich seit mehr als 35 Jahren für die Menschenrechte in Palästina und in der arabischen Welt ein. Als einer der prominentesten Anwälte im Gazastreifen hat Sourani das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte gegründet. Sourani wurde wegen seiner Tätigkeit sechs Mal von israelischen oder palästinensischen Behörden verhaftet. Als Präsident der Arab Organisation for Human Rights (Arabische Organisation für Menschenrechte) hat er nach dem Sturz Gaddafis die erste Mission von Menschenrechtsbeobachtern nach Libyen organisiert. Seit kurzem bildet er auch syrische Richter, Anwälte und Aktivsten in Sachen Menschenrechte aus.

Raji Sourani wurde am 28. Dezember 1953 in Gaza geboren. Er studierte Jus an den Universitäten von Beirut und Alexandria. Nach dem Studium gründete er eine Anwaltskanzlei und widmete sich schon bald fast ausschließlich Menschenrechtsfällen. Er genießt breite Anerkennung für die erfolgreiche Verteidigung von Palästinensern vor israelischen Militärgerichten.

DENIS MUKWEGE arbeitet als Gynäkologe in kongolesischen Rohstoff- und Bürgerkriegsregion Kivu. Als leitender Chirurg eines Krankenhauses haben er und seine Kollegen etwa 40.000 Vergewaltigungsopfer betreut und dabei große Expertise bei der Behandlung schwerwiegender gynäkologischer Verletzungen entwickelt. Mukwege hat wegen seiner Bemühungen um die Aufmerksamkeit für das Leiden von Mädchen und Frauen in Kriegsgebieten bereits einen Mordversuch überstanden und ist immer wieder Drohungen ausgesetzt.

Denis Mukwege wurde am 1. März 1955 in der heutigen Demokratischen Republik Kongo geboren. Er studierte Medizin in Burundi und begann seine Tätigkeit am Christlichen Krankenhaus von Lemera in der Provinz Süd-Kivu in der östlichen DR Kongo. Tief schockiert von den Geburtsproblemen kongolesischer Frauen entschied er sich, Geburtshelfer und Gynäkologe zu werden. Nach dem Abschluss seiner Studien in Frankreich kehrte er im Jahr 1989 nach Süd-Kivu zurück.

Der Schweizer Agrarwissenschaftler und Entomologe Hans R. HERREN ist einer der weltweit führenden Experten auf den Gebieten der biologischen Schädlingsbekämpfung und des nachhaltigen Landbaus. Als ein neuer Schädling die Maniokwurzel in Afrika gefährdete, erstellte er ein erfolgreiches biologisches Bekämpfungsprogramm, das vermutlich Millionen von Menschen das Leben rettete. Später wurde Herren zum Co-Präsidenten des IAASTD (Welt-Agrarbericht), der von 59 Ländern angenommen wurde. Heute hilft Herren mit seiner Schweizer Stiftung Biovision Landwirten in Afrika, Hunger, Armut und Krankheit durch ökologischen Landbau zu bekämpfen. Hans Herren wurde am 30. November 1947 geboren. Als Kind erlebte er die negativen Auswirkungen der Einführung von Herbiziden und Pestiziden auf dem Bauernhof seines Vaters in der Schweiz. Er studierte Insektenkunde an der ETH in Zürich und schrieb seine Doktorarbeit über biologischer Schädlingsbekämpfung.

(Quelle: salzburg24)

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