"Ab heute ist Syrien ein voller Mitgliedsstaat", sagte OPCW-Sprecher Luhan. Das Land ist das 190. Mitglied der Organisation, die in der vergangenen Woche mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war.
Syrien hatte vor 30 Tagen seinen Beitritt beantragt und damit der Vernichtung seines gesamten C-Waffenarsenals sowie aller Produktionsstätten zugestimmt. Ein Team von 60 Mitarbeitern der OPCW und der UNO überwacht bereits seit dem 1. Oktober in Damaskus die Zerstörung.
Anlass für den Beitritt war ein Angriff mit Chemiewaffen im August in der Nähe von Damaskus, bei dem etwa 1.400 Menschen getötet worden waren. Das syrische Regime hatte Vorwürfe westlicher Länder zurückgewiesen, dass es für die Angriffe verantwortlich war. Unter Druck Russlands und der USA hatte das Regime von Baschar al-Assad dann allerdings der Vernichtung der C-Waffen zugestimmt.
UNO-Generalsekretär Ban entschied sich indes für die niederländische Diplomatin Sigrid Kaag als Leiterin der Chemiewaffen-Mission in Syrien. Sie solle als "Sonderkoordinatorin" der gemeinsamen Mission von OPCW und UNO tätig sein, verlautete in New York aus UNO-Kreisen. Der UNO-Sicherheitsrat werde am Mittwoch über den Vorschlag Bans beraten.
Der seit über zwei Jahren andauernde Konflikt zwischen dem Assad-Regime und Aufständischen scheint unterdessen weiter von einer Lösung entfernt denn je, die Gewaltspirale drehte sich weiter. Bei einem Bombenanschlag in der nordsyrischen Provinz Idlib wurden am Montag mindestens 20 Menschen getötet. Dutzende Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Unterdessen wurde bekannt, dass vier der sieben in Syrien verschleppten humanitären Helfer wieder frei sind. Das teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Montag in Genf mit. Drei IKRK-Mitarbeiter sowie der Mitarbeiter des Roten Halbmondes seien in Sicherheit und wohlauf, bei den drei weiteren entführten Kollegen warte die Organisation noch auf Informationen, sagte ein Sprecher.
Die sechs Rotkreuz-Mitarbeiter und ein syrischer Kollege vom Roten Halbmond waren am Sonntag in Idlib von bewaffneten Männern verschleppt worden. Die Hilfsorganisation hatte die sofortige und bedingungslose Freilassung der Helfer gefordert.
(Quelle: salzburg24)