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Am Hauptbahnhof Lindau versickert verseuchtes Grundwasser in den Bodensee

Am Hauptbahnhof in Lindau ist das Grundwasser laut Gutachten stark verseucht.
Veröffentlicht: 30. Mai 2014 12:01 Uhr
Seit Jahrzehnten sickert mit Arsen und Schwermetallen belastetes Grundwasser vom Hauptbahnhof in Lindau in den Bodensee. Die Behauptung der Deutschen Bahn, die Giftstoffe seien im Boden gebunden, sei nicht wahr, berichtet der Bayrische Rundfunk.
SALZBURG24 (Martin Suppersberger)

Aus einem bahninternen Gutachten, das dem BR vorliegt, geht hervor, dass die gemessenen Schadstoffwerte im Grundwasser um ein Vielfaches höher liegen als die behördlich zugelassenen Grenzwerte. Dieses Grundwasser gelangt laut Gutachten auch in den Bodensee, was das Umweltamt am Landratsamt Lindau bestätigt. Die Bahn widerspricht, betonte bereits im Jänner und auf aktuelle Nachfrage des BR die Schadstoffe seien im Boden gebunden, und sieht keinen Handlungsbedarf.

Hohe Konzentration von Arsen

Der Bayrische Rundfunk zitiert den Umweltmediziner Dr. Dennis Nowak von der Ludwig-Maximilians-Universität München der von erschreckend hohen Arsenwerten im Grundwasser spricht. Bereits 1999 habe ein Grundwassermonitoring eine Arsenwert gezeigt, der fast doppelt so hoch wie der höchste behördliche Grenzwert war. Arsen ist eine hochgiftige Substanz, die beim Menschen erwiesenermaßen Krebs verursacht.

Trinkwasser nicht in Gefahr

Was Trinkwasserproben betrifft, seien die Grenzwerte laut dem zitierten Gutachten immer eingehalten worden. Die Verdünnung durch den Bodensee sei so groß, dass keine Belastungen über den Grenzwerten gemessen werden. Die Stadt Lindau bezieht seit 1947 ihr Trinkwasser aus dem Bodensee, ganz in der Nähe des verunreinigten Geländes. Vorarlberger Trinkwasser kommt dagegen nicht aus dem Bodensee.

Teure Sanierung notwendig

Das Landratsamt Lindau nimmt zu der Diskussion um angeblich verseuchtes Grundwasser im Bodensee wie folgt Stellung: "Es liegt eine zeitweilige Belastung des Grundwassers auf dem Areal des Bahngeländes auf der Lindauer Insel vor. Handlungsbedarf ist gegeben, allerdings kein sofortiger, da keine akute Gefährdung besteht. Daher kann eine Sanierung von Grundwasserbelastungen dann erfolgen, wenn in absehbarer Zeit das Bahnhofsgelände umgestaltet wird."

Die Sanierung dürfte damit noch einige Jahre auf sich warten lassen, und dann einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen.

(Red.)

 

(Quelle: salzburg24)

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