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Angola verbot Islam und sorgt damit für Empörung

Veröffentlicht: 26. November 2013 17:48 Uhr
Erstmals verbietet lokalen Berichten zufolge ein Staat den Islam, nach dem Christentum größte Glaubensgemeinschaft der Welt. Wie lokale Medien in dem südwestafrikanischen Öl-Staat Angola am Dienstag berichteten, verweigerten das Kultus- sowie das Justizministerium auch zahlreichen anderen Organisationen die Anerkennung als Religionsgemeinschaft.

Es gehe nicht nur um Muslime, sondern grundsätzlich um Kirchen und Sekten, "die im Widerspruch zu Gewohnheiten und Sitten der angolanischen Kultur stehen", meinte Kultusministerin Rosa Cruz e Silva laut der angolanischen Nachrichtenagentur Angop. Zahlreiche religiöse Stätten müssten deshalb geschlossen werden. Mindestens 194 religiösen Organisationen seien weitere Aktivitäten in Angola verboten worden.

Westliche Diplomaten in Luanda bestätigten zwar die Schritte der Behörden gegen den Islam und andere Religionsgemeinschaften. Angolanische und internationale Medien zitierten angolanische Minister und sogar den Präsidenten Jose Eduardo dos Santos mit Rechtfertigungen der jüngsten Maßnahmen. Bestätigungen für diese Aussagen waren am Dienstag in Luanda aber nicht zu bekommen.

Allerdings berichtete die Wirtschaftswebseite "International Business Times" von einem angeblichen Dementi eines angolanischen Diplomaten in Washington. Die Religionsfreiheit sei weiter garantiert, sagte er, wollte allerdings nicht namentlich zitiert werden.

Muslime sind unter den 16 Millionen Angolanern westlichen Angaben zufolge eine Minderheit von weniger als 100.000 Gläubigen, die große Mehrheit sind Christen.

Der ägyptische Großmufti, Shawki Allam, verurteilte am Dienstag die Entscheidungen der Behörden Angolas und die Zerstörung von Moscheen. Die Vorgänge seien "eine Provokation nicht nur der Muslime in Angola sondern auch der 1,5 Milliarden Muslime in aller Welt". Die Organisation für islamische Zusammenarbeit äußerte sich "empört" über die Vorgänge in Angola und forderte ein Eingreifen der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union.

Die angolanische Zeitung "O Pais" berichtete von der Schließung von etwa 60 Moscheen im ganzen Land. In Angola leben rund 800.000 Muslime. Davon seien etwa ein Viertel Angolaner.

(Quelle: salzburg24)

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