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Tote bei Unruhen in Zentralafrika

Veröffentlicht: 11. Jänner 2014 20:39 Uhr
Nach dem Rücktritt von Zentralafrikas Präsident Michel Djotodia ist die Gewalt in der Hauptstadt Bangui erneut eskaliert. Bei Plünderungen der Geschäfte von Muslimen seien in der Nacht auf Samstag mindestens drei Menschen getötet worden, erklärte das Rote Kreuz. Djotodia ist am Samstag nach Benin gereist. Dort will er Asyl beantragen, wie französische Medien berichteten.

Der frühere Rebellenführer war am Freitag unter Druck der Nachbarstaaten zurückgetreten. Es habe "enorme Plünderungen" gegeben, sagte der Landeschef des Roten Kreuzes, Antoine Mbaobogo. Die Übergriffe richteten sich den Angaben zufolge vor allem gegen Muslime; aus Angehörigen dieser Religion rekrutiert sich vorwiegend die Djotodia nahestehende Seleka-Miliz. In der Nacht waren trotz einer nächtlichen Ausgangssperre Schüsse zu hören, zahlreiche Geschäfte wurden geplündert. Auch am Samstag dauerten die Plünderungen an, zahlreiche Ausländer flohen aus der Stadt.

Französische Truppen und Soldaten der Afrikanischen Union patrouillierten mit gepanzerten Fahrzeugen in den Straßen von Bangui, konnten jedoch die Gewalt nicht stoppen. Im südlichen Viertel Bimbo wurde ein Lager früherer Seleka-Kämpfer angegriffen, die in die Armee integriert werden sollen. Laut einem Offizier waren die Angreifer sehr gut bewaffnet. In Bimbo griff eine Gruppe junger Männer eine Moschee an und trug Ziegelsteine und Dachelemente davon.

Das multikonfessionelle Land im Herzen Afrikas war nach der Absetzung von Präsident Francois Bozize im März 2013 durch das Rebellenbündnis Seleka in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen gestürzt. Bei den Kämpfen der vergangenen Wochen wurden mehr als tausend Menschen getötet, Hunderttausende Menschen flohen vor der Gewalt. Auch Zehntausende Immigranten aus dem Tschad verließen das Land.

Die EU hatte sich am Freitagabend im Grundsatz auf einen europäischen Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik geeinigt. Die zuständigen Botschafter der 28 Mitgliedstaaten stimmten einem Vorschlag der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton zu, wie aus Brüssel verlautete. Ob sich Österreich an der Mission beteiligen werde, war zunächst völlig offen.

(Quelle: salzburg24)

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