Der Präsident der Nationalversammlung, Younoussi Toure, bezeichnete die Wahl als "Festtag für Demokratie, Frieden, Stabilität und Entwicklung". Insgesamt 27 Kandidaten bewarben sich um das höchste Staatsamt, darunter auch eine Frau. Als Favoriten gelten der politische Veteran Ibrahim Boubacar Keita (68) und der frühere Finanzminister Soumaila Cisse (63). Rund 6,8 Millionen Wähler waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Das Ergebnis soll vermutlich am kommenden Freitag vorliegen. Erreicht keiner die absolute Mehrheit, wird am 11. August eine Stichwahl abgehalten.
Fast nirgendwo kam es zu größeren Zwischenfällen. Kritik gab es aber unter anderem an den neuen biometrischen Stimmzetteln. Sie seien für Teile der Bevölkerung nur schwer verständlich, sagte etwa der Wähler Bakary Toure: "Wir haben hier 90 Prozent Analphabeten, und für die ist das ein schlechtes System. Die Leute werden bei der Wahl Fehler machen."
Die Abstimmung soll eine Rückkehr zu demokratischer Normalität einleiten. Im Jänner hatten französische Truppen mit malischer Unterstützung die Gewaltherrschaft islamistischer und separatistischer Rebellen in Nordmali beendet. Auch am Sonntag waren Tausende Soldaten der UNO-Truppe AFISMA und französische Streitkräfte im Einsatz, um die Sicherheit der Menschen zu garantieren.
(Quelle: salzburg24)