Damit ist der Weg frei für eine weitere Hilfstranche von mindestens 8,5 Milliarden Euro von den internationalen Gebern. Bereits am Dienstag reisen die Euro-Finanzminister nach Athen, wo sie unter anderem die neuen Kredite freigeben wollen, die aufgrund schleppender Reformanstrengungen der Regierung in Athen seit Monaten blockiert waren.
Mit den von den internationalen Gebern geforderten Reformgesetzen soll die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden. Gegen die geplante Liberalisierung laufen unter anderem die Apotheker Sturm, heftig kritisiert wurden auch die Regelungen zu den Milchpreisen.
Regierungschef Antonis Samaras erklärte nach dem knappen Votum, "wir haben einen riesigen Schritt für das Griechenland der Zukunft getan". Er kündigte zudem den Ausschluss eines Abgeordneten seiner Partei ND an, der nicht für die Reformgesetze gestimmt hatte. Damit ist die Mehrheit der Regierung im Parlament auf nur noch zwei Sitze geschrumpft.
Zuvor hatte das Oppositionsbündnis Syriza ein Misstrauensvotum gegen Finanzminister Yannis Stournaras initiiert, das jedoch scheiterte. Damit hatte Syriza die Abstimmung über das Gesetzespaket verhindern wollen. Oppositionsführer Alexis Tsipras nannte die umstrittenen Gesetze "ein Verbrechen an unserem Volk und unserem Land". Stournaras sei der "Hauptvollstrecker des Abkommens zum Tod der griechischen Gesellschaft".
Der Finanzminister warf Syriza dagegen vor, einen "beispiellosen Putsch im Parlament" versucht zu haben. Die Regierung wisse Populisten zu antworten. Während der Parlamentsdebatte protestierten vor dem Gebäude in der griechischen Hauptstadt rund 7.000 Menschen.
Die griechische Regierung kann nun auf mindestens 8,5 Milliarden Euro hoffen. Ursprünglich hätte die Rate aus dem zweiten Hilfsprogramm für das finanziell angeschlagene Euro-Land schon im vergangenen Jahr freigegeben werden sollen. Da Griechenlands Regierung die im Hilfsprogramm festgelegten Reform- und Sparauflagen nicht zur Zufriedenheit der Troika erfüllte, reisten die Experten zwischendurch jedoch ab und unterbrachen die Gespräche. Zuletzt war in den Reihen der Eurogruppe die Ungeduld mit Athen vernehmbar gewachsen.
(Quelle: salzburg24)