GCHQ sei "schlimmer als die US(-Kollegen)". Seit Mai 2012 hätten 300 britische Spezialisten mit 250 Kollegen des US-Geheimdienstes NSA die GCHQ-Daten ausgewertet. Das alles geschehe wohl im Rahmen britischer Gesetze, hieß es.
Neben E-Mails, Einträgen im sozialen Netzwerk Facebook oder auch Telefongesprächen werden laut "Guardian" für das britische Spionageprogramm "Tempora" auch persönliche Informationen der Nutzer 30 Tage lang gespeichert. Angeblich sollen insgesamt 850.000 NSA-Mitarbeiter und beauftragte Spezialisten Zugang zu den britischen Überwachungsdaten haben. Nähere Erläuterungen zu dieser riesigen Personenzahl wurden nicht gemacht.
Datenschutz-Organisationen in Großbritannien reagierten schockiert auf den Bericht und forderten eine Überarbeitung der entsprechenden Paragrafen. Großbritannien komme einer "zentralen Datenbank all unserer Internetkommunikation" gefährlich nahe, sagte Nick Pickes von der Gruppe "Big Brother Watch". "Diese Frage muss dringend im Parlament diskutiert werden."
Die US-Behörden haben ein Strafverfahren gegen Snowden eingeleitet. Wie US-Medien am Freitag unter Berufung auf Gerichtspapiere berichteten, werden Snowden Geheimnisverrat und Diebstahl von Regierungseigentum vorgeworfen. Der 30-Jährige hatte vor seinen Enthüllungen als IT-Spezialist im Auftrag der NSA gearbeitet und zahllose Dateien kopiert. Bei seinem Berlin-Besuch hatte US-Präsident Barack Obama die Datensammlung durch den amerikanischen Geheimdienst NSA als unverzichtbar für die Terrorabwehr bezeichnet.
(Quelle: salzburg24)