Der US-Präsident warf der russischen Regierung erneut vor, mit der Entsendung von Truppen auf die ukrainische Halbinsel Krim gegen internationales Recht verstoßen zu haben. Die Weltgemeinschaft sei in dieser Einschätzung "weitgehend vereint", sagte er am Montag nach einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu in Washington.
US-Außenminister John Kerry reist am Dienstag zur Unterstützung der neuen ukrainischen Regierung nach Kiew. Nach Angaben seiner Sprecherin wird er dort unter anderem Vertreter der neuen Regierung treffen. Er werde die "starke Unterstützung der USA für die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine" bekräftigen, sagte seine Sprecherin. Zudem werde er das Recht des ukrainischen Volkes unterstreichen, "seine Zukunft ohne Einmischung oder Provokation von außen zu bestimmen". Angesichts der russischen Truppenbewegungen auf der ukrainischen Halbinsel Krim verschärft der Westen seit dem Wochenende den Ton gegenüber Russland. Kerry drohte Moskau bereits mit einem Ausschluss aus der G-8-Gruppe der führenden Industriestaaten.
Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk warf Russland inzwischen vor, "ohne Grund einen Akt der Aggression" begangen zu haben. "Die autonome Republik Krim war, ist und bleibt auch ukrainisches Territorium", betonte Jazenjuk in der "Bild"-Zeitung. Russland verletzte "eine Reihe bi- und multinationaler Abkommen mit der Ukraine sowie die Grundprinzipien der Vereinten Nationen". Da Russland bilaterale Gespräche abgelehnt habe, habe die Ukraine nun multilaterale Gespräche angesetzt.
Die Krise in der Ukraine nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch schürt die Sorge vor einem Krieg in der Region. Russlands Präsident Wladimir Putin ließ sich am Wochenende vom Parlament grünes Licht für eine militärische Intervention im Nachbarland geben. Moskau begründet sein Vorgehen mit dem Schutz der russischsprachigen Einwohner der Ukraine vor einer angeblichen Bedrohung durch radikale Nationalisten. Die Übergangsregierung in Kiew sieht darin jedoch nur einen Vorwand.
(Quelle: salzburg24)