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Ausländerkritische Plakate machen dumm

Wirkung von FPÖ-Plakaten wurde abgetestet
Veröffentlicht: 02. September 2013 12:57 Uhr
Ausländerkritische Plakate im Wahlkampf verringern die Intelligenz-Leistung von Schülern mit Migrationshintergrund. Das ergab eine Studie der Johannes Kepler Universität Linz, die Markus Appel vom Institut für Pädagogik und Psychologie veröffentlicht hat. Die Wissenschafter führten ein Experiment mit 94 Jugendlichen in einem Durchschnittsalter von etwas über 14 Jahren aus Hauptschul-Klassen durch.

Rund die Hälfte von ihnen hatte migrantischen Hintergrund, am häufigsten unter ihnen waren Albaner, Kosovaren und Türken. Zunächst wurde ein üblicher sprachfreier Intelligenztest durchgeführt, in dem es unter anderem ging, Bilderreihen mit einem weiteren passenden zu vervollständigen.

In einer weiteren Aufgabe wurden den Schülern zwei unterschiedliche Ausgaben von Broschüren mit Produkt- und politischen Werbeplakaten vorgelegt, deren Gestaltung sie analysieren sollten. Für die eine Gruppe enthielt das Heft möglichst neutrale Wahl-Plakate von SPÖ, ÖVP und Grünen. Die andere bekam FPÖ-Werbung mit den Slogans "Daham statt Islam", "Deutsch statt nix versteh'n", "Sozialstaat statt Zuwanderung - Wir für Österreich". Danach wurde wieder ein Intelligenztest durchgeführt und dessen Ergebnis mit dem ersten verglichen.

Appel stellte dabei einen "signifikanten Abfall" um sechs Prozentpunkte der Leistungen bei jenen Jugendlichen mit Migrationshintergrund fest, die mit den ausländerkritischen Plakaten zu tun gehabt hatten. Keinen wesentlichen Unterschied bemerkte er hingegen bei den Österreichern, weiters bei jenen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die mit den neutralen politischen Plakaten befasst waren. Keinen negativen Einfluss hatte die FPÖ-Werbung auch auf Schüler mit Migrationshintergrund, die in ihrer ethnischen Identität verankert sind und dadurch widerstandsfähiger gegenüber rechtspopulistischer Werbung sind.

Für Appel zeigt sich, dass es schwer sei, in einem gesellschaftlichen Klima der Ablehnung seine volle Leistung zu zeigen. "Es steht zu befürchten, dass ein ausländerkritisches Klima mitverantwortlich ist für die im Durchschnitt geringeren Bildungserfolge von Jugendlichen mit Migrationshintergrund - und das nicht nur in Österreich."

(Quelle: salzburg24)

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