Die türkische Polizei ging mit Tränengas und einem Wasserwerfer gegen Demonstranten im Südosten des Landes vor. Zuvor war die Kundgebung in Diyarbakir, bei der die Freilassung des kurdischen Rebellenchefs Abdullah Öcalan gefordert wurde, eskaliert. Rund 100 Demonstranten warfen Steine und Molotow-Cocktails auf die Polizei in der überwiegend von Kurden bewohnten Stadt.
Die separatistische Kurdische Arbeiterpartei (PKK) ist in der Türkei verboten und wird auch von den USA und der EU als Terror-Organisation eingestuft. Nationalistische Türken machen Öcalan für den Tod Zehntausender Menschen verantwortlich, die beim Kampf der Kurden um Unabhängigkeit umkamen. Für viele der rund 15 Millionen Kurden in der Türkei repräsentiert der 64-Jährige jedoch wie kein anderer den Kampf für stärkere politische und kulturelle Rechte.
Öcalan hatte im vergangenen Jahr Gespräche mit der türkischen Regierung über ein Ende des jahrzehntelangen Konflikts geführt. Im März wurde eine Feuerpause ausgerufen und Öcalan befahl den Rebellenkämpfern, sich aus der Türkei in die autonome Kurdenregion im Irak zurückzuziehen. Die Rebellen warfen der Regierung jedoch vor, sich nicht an die Abmachungen zu halten und setzten im September den Abzug aus.
(Quelle: salzburg24)