Während am Montag zunächst nur Lehrer und am Dienstag auch Krankenhausärzte und Anwälte gestreikt hatten, schloss der von Gewerkschaften initiierte Gesamtstreik am Mittwoch alle Beamten im Öffentlichen Dienst ein. Arbeiten in den Ämtern wurden nicht mehr erledigt, der Eisenbahnverkehr - insbesondere auf der Strecke vom Athener Flughafen in die Innenstadt - auf ein Minimum reduziert.
Die Wut der Streikenden richtet sich gegen den geplanten Stellenabbau im Öffentlichen Dienst, zu dem sich das vom Bankrott bedrohte Griechenland im Gegenzug für internationale Milliardenhilfen verpflichtet hatte. Die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Antonis Samaras will bis Ende September 12.500 Beamten zwangsweise das Gehalt kürzen und sie in eine sogenannte Mobilitätsreserve versetzen. Ihnen droht im kommenden Jahr der Verlust des Arbeitsplatzes, sollte sich für sie keine andere Stelle finden. Insgesamt sollen sogar 25.000 Stellen im Staatsdienst gestrichen werden.
Zusätzlich erhitzt wurden die Gemüter durch den Tod des Hip-Hoppers Pavlos Fryssas. Der militante Antifaschist und Sympathisant der linken Gruppierung Antarsia wurde in der Nacht zum Mittwoch im Athener Vorstadtbezirk Keratsini erstochen. Ein Mitglied der fremdenfeindlichen Goldenen Morgenröte wurde laut Polizei mit einem Messer gefasst und bekannte sich zu der Tat. Die Goldene Morgenröte stritt jede Verwicklung in die Tat ab, die "politisch instrumentalisiert" worden sei.
(Quelle: salzburg24)