"Das norwegische Nobelkomitee hat entschieden, dass der Friedensnobelpreis 2013 an die Organisation zum Verbot von Chemiewaffen (OPCW) gehen soll, für ihren umfassenden Einsatz für die Vernichtung von Chemiewaffen.
Während des Ersten Weltkriegs wurden chemische Waffen in beträchtlichem Maße eingesetzt. Die Genfer Konvention von 1925 verbot die Nutzung, aber nicht die Produktion oder Lagerung von Chemiewaffen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden chemische Waffen von Hitler zur Massenvernichtung eingesetzt. Chemiewaffen sind danach zu zahlreichen Gelegenheiten sowohl von Staaten als auch von Terroristen eingesetzt worden. 1992/93 wurde eine Konvention vereinbart, die auch die Produktion und Lagerung solcher Waffen verbot. Sie trat 1997 in Kraft. Seitdem hat die OPCW durch Inspektionen, Vernichtung und andere Mittel die Durchsetzung der Konvention angestrebt. 189 Staaten sind der Konvention bis heute beigetreten.
Die Konventionen und die Arbeit des OPCW haben den Einsatz von Chemiewaffen als ein Tabu im internationalen Recht definiert. Aktuelle Ereignisse in Syrien, wo chemische Waffen erneut eingesetzt wurden, haben die Notwendigkeit unterstrichen, die Bemühungen zur Vernichtung solcher Waffen zu steigern. Manche Staaten sind immer noch keine OPCW-Mitglieder. Einige Staaten haben die Deadline nicht beachtet, die für April 2012 festgesetzt war, ihre Chemiewaffen zu zerstören. Dies gilt insbesondere für die USA und Russland.
Abrüstung spielt eine prominente Rolle in Alfred Nobels Testament. Das norwegische Nobelkomitee hat die Notwendigkeit der Vernichtung von Atomwaffen durch viele Preise unterstrichen. Mit dem jetzigen Preis an die OPCW will das Komitee zur Vernichtung von Chemiewaffen beitragen.
Oslo, den 11. Oktober 2013."
(Quelle: salzburg24)