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Bereits zwei Millionen Syrer ins Ausland geflohen

Veröffentlicht: 03. September 2013 13:46 Uhr
Vor dem Bürgerkrieg in Syrien sind mittlerweile zwei Millionen Menschen ins Ausland geflohen. Jeden Tag würden nahezu 5.000 Syrer ihre Heimat verlassen und vor allem in den Nachbarstaaten um humanitäre Hilfe bitten, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag in Genf mit. In den vergangenen zwölf Monaten sei die Zahl der Flüchtlinge demnach um 1,8 Millionen gestiegen.

Innerhalb Syriens seien etwa 4,25 Millionen Menschen aus ihren Wohnorten in andere Gebiete geflohen. "Syrien ist zur großen Tragödie dieses Jahrhunderts geworden - eine beschämende humanitäre Katastrophe mit Leid und Vertreibung in einem in der jüngeren Geschichte beispiellosen Ausmaß", erklärte der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonio Guterres. "Der einzige Trost ist die Menschlichkeit, die benachbarte Länder aufbringen, indem sie so viele Menschen aufnehmen und damit deren Leben retten."

In Syriens Nachbarstaaten seien 97 Prozent der zwei Millionen Flüchtlinge untergekommen. Die humanitäre sowie die Entwicklungshilfe für diese Länder müsse angesichts der anhaltenden Flüchtlingsströme verstärkt werden, forderte Guterres.

Die EU warnte indes vor einem weiteren Exodus aus Syrien. Die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Georgieva wies darauf hin, dass sich die Zahl der Flüchtlinge seit März verdoppelt habe. Die Zahl von zwei Millionen Flüchtlingen sei ein "erschreckender Meilenstein", beklagte Georgieva. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge seien Kinder. Die US-Schauspielerin Angelina Jolie, die als Sonderbotschafterin die Arbeit des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) unterstützt, forderte die Welt zu größerer Hilfe auf.

Die meisten syrischen Auslandsflüchtlinge wurden bis Ende August mit mehr als 716.000 Menschen allein im Libanon registriert, 515.000 in Jordanien und 460.000 in der Türkei. 168.000 Syrer wurden bisher im Irak sowie 110.000 in Ägypten aufgenommen.

Mehrere europäische Länder haben wegen der sich zuspitzenden Syrien-Krise zugesagt, mehr Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufnehmen zu wollen. So kündigte Außenminister Spindelegger (ÖVP) in der Vorwoche die Aufnahme von 500 Flüchtlingen durch Österreich an. Das Land Tirol will 50 Flüchtlinge aus Syrien in die Grundversorgung aufnehmen, erklärten Landeshauptmann Platter und seine Grünen Stellvertreterin Felipe am Dienstag in Innsbruck. Für die Betroffenen stünden in Heimen Betten und Räumlichkeiten "sofort zur Verfügung".

Italiens Ministerpräsident Letta hat derweil der EU erneut eine fehlende Strategie im Umgang mit den Flüchtlingen aus Syrien vorgeworfen. Er rechne damit, dass der Syrienkonflikt das allgemeine Flüchtlingsproblem anheizen werde, sagte Letta. Die EU habe aber nach wie vor keine Strategie, um dieser "Herausforderung" zu begegnen.

(Quelle: salzburg24)

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