Zu Beginn der Attacke sprengte sich nach Angaben der jemenitischen Sicherheitskräfte ein Selbstmordattentäter am Haupteingang mit einer Autobombe in die Luft. Danach stand eine große Rauchsäule über dem Gebäudekomplex. Die Angreifer, die Uniformen der jemenitischen Armee getragen haben sollen, drangen nach der Explosion in das Militärkrankenhaus und zwei weitere Gebäude in dem Ministeriumskomplex ein. Dort lieferten sie sich mehrere Stunden lang ein Gefecht mit Soldaten.
Sie töteten nach Informationen jemenitischer Medien zahlreiche Ärzte und Krankenschwestern. Aus dem Ministerium hieß es am Mittag, die meisten der Angreifer seien getötet worden. Die Lage auf dem Gelände sei wieder unter Kontrolle. Zum Zeitpunkt des Angriffs habe eine ausländische Delegation das Militärkrankenhaus besucht. Der Sanitäter sprach von rund 100 Verletzten. Die Gesundheitsbehörden riefen zu Blutspenden auf, um den zahlreichen Verletzten zu helfen.
Bei dem Terroranschlag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind zwei deutsche und ein einheimischer Mitarbeiter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) getötet worden, so der deutsche Außenminister Westerwelle am Donnerstagabend in Berlin. "Ich bin zutiefst bestürzt", sagte er vor Journalisten. Bei den GIZ-Mitarbeitern handelt es sich um Männer. Zunächst hatte es Gerüchte geben, dass eine deutsche Frau ums Leben gekommen sei. Westerwelle sagte, er erwarte eine schnellstmögliche Aufklärung der Hintergründe.
Wer hinter dem Angriff auf den Gebäudekomplex des Ministeriums steckt, der offensichtlich vor allem dem Krankenhaus galt, blieb zunächst unklar. Al-Kaida-Terroristen hatten in den vergangenen Jahren mehrfach vergeblich versucht, Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ahmed zu töten.
Der Minister hielt sich am Donnerstag zu einem Besuch in den USA auf. Sein Ministerium arbeitet im Kampf gegen die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) mit den USA zusammen. Die US-Armee hatte im Jemen in den vergangenen Jahren mehrfach mutmaßliche Al-Kaida-Terroristen mit Kampfdrohnen getötet.
(Quelle: salzburg24)