Als Sicherheitsnetz hat der 48-Jährige das familieneigene Gasthaus und Hotel Metznitztalerhof in seinem Heimatort, das er bereits vor seinem Einstieg in die Politik geführt hatte. Gewisse regionale Bekanntheit erlangte Bucher neben seiner Hotelierstätigkeit schon früh als Geschäftsführer der "Kärntner Wirtshauskultur". In diese Zeit fiel auch ein vom ORF voriges Jahr ausgegrabenes Kasnudel-Kochduell mit dem damaligen Landespolitiker Karl-Heinz Grasser, das der gelernte Koch Bucher verlor - absichtlich, wie er später andeutete.
In der Wirtschaftskammer war Bucher - parteifrei - noch auf einem ÖVP-Ticket unterwegs. In die FPÖ zog ihn dereinst wenig überraschend Jörg Haider. "Es war 1999, kurz vor Weihnachten, da kam Jörg Haider am Neuen Platz in Klagenfurt auf mich zu und sagte: ,Servas Seppi!' Ich war baff. Er wusste, wie ich heiße, wer ich bin." So schilderte Bucher vor einigen Jahren in der "Presse" die vorentscheidende Begegnung. Ab da ging es für den nicht uneitlen Bucher bergauf. Landestourismusdirektor, Nationalratsabgeordneter, 2006 und 2008 Kärntner Spitzenkandidat für die Nationalratswahl.
Bucher blieb stets an der Seite Haiders, so auch beim Wechsel ins BZÖ. Als der Bündnisgründer starb, war der verbindliche, so gut wie immer freundliche Bucher letztlich die gangbarste Alternative. 2009 wurde er Obmann des BZÖ - und er erwies sich seinem Bündnis gegenüber loyal. Der Vater von drei Söhnen aus einer längst geschiedenen Ehe widerstand den Versuchungen der Kärntner Freiheitlichen ebenso wie der Brieftasche Frank Stronachs. Selbst wenn er das heute bereuen sollte, wird er es kaum zugeben.
Ärgerlich für den im Wahlkampf unermüdlichen Bucher ist wohl, dass er jetzt noch von Bündnis"freunden" wie Stefan Petzner und Ewald Stadler für das parlamentarische Aus des Bündnisses verantwortlich gemacht wird. Zu rechtsliberal, meinen die Kritiker, sei das Bündnis ausgerichtet gewesen, die Politik Haiders vergessen worden.
Tatsächlich hat es Bucher in diesem Wahlkampf mit einem Schnitt versucht. Angesichts des Telekom-Skandals und der Konkurrenz rechts der Mitte durch die FPÖ erschien dem Parteichef eine Positionierung des BZÖ als rechtsliberale Partei als einzige Überlebenschance, das verbunden mit einem runderneuerten Kandidatenteam. Freundliche TV-Auftritte, unter anderem in Lederhose, garniert mit Randthemen wie besseren Rahmenbedingungen für geschiedene Väter und Rasen auf der Autobahn sollten nach Buchers Verständnis für die vier Prozent reichen.
Letztlich war dem nicht so, auch wenn das Scheitern knapper war, als man es im Sommer anhand von Umfragen noch erwartet hatte. Theoretisch hätte es für Bucher noch die Chance gegeben, im Kärntner Landtag unterzukommen, hatte er doch dort als BZÖ-Spitzen- und selbst ernannter Landeshauptmannkandidat im Frühling zwei Mandate erobert. Doch selbst wenn er gewollt hätte, blieb ihm dieser Ausweg verschlossen. Denn jene zwei Orangen, die die Sitze besetzten, dachten nicht daran, für Bucher den Landtag zu räumen. Wohin es ihn jetzt zieht, bleibt abzuwarten. Privat bleibt wohl alles beim alten. Bucher ist nun schon seit längerem mit Freundin Simone liiert.
(Quelle: salzburg24)