2008 bekam Hochegger von der damals regierenden Dreierkoalition unter dem sozialistische Ex-Premier Sergej Stanischew (2005-2009) den Auftrag zur Image-Verbesserung des Landes. Weil nach Ansicht eines U-Ausschusses im bulgarischen Parlament die im Vertrag angeführten Aufgaben nur unzureichend erfüllt wurden, soll Hochegger 500.000 Euro der insgesamt 1,5 Millionen-Euro-Honorarnote zurückzahlen.
Innenpolitisch bedeutsamer dürfte für GERB jedoch sein, dass durch diesen Vorwurf indirekt auch die Ehefrau Stanischews beschuldigt wird. Monika Stanischew (2008 noch Monika Janowa, Anm.) und ihre PR-Agentur fungierten als Subunternehmer Hocheggers in Bulgarien. Die GERB-Partei ging aus den Parlamentswahlen vor wenigen Wochen zwar als Wahlsiegerin hervor, die am Mittwoch gebildete neue Regierung wird jedoch von Stanischews Partei dominiert. Bei der Abstimmung über das neue Kabinett hatten die GERB-Abgeordneten nicht teilgenommen.
GERB beruft sich fast ausschließlich auf den Bericht des Untersuchungsausschusses des bulgarischen Parlaments, der bereits Ende Oktober vergangenen Jahres vorgelegt wurde. Darin kommt das Gremium zu dem Schluss, dass es keine klaren Verträge gegeben habe, die Ergebnisse der Arbeit daher nicht abgeschätzt und die Resultate nur unzureichend belegt werden könnten. Aufgrund dessen forderte der Ausschuss die Rückzahlung eines Teils der Auftragssumme. GERB stellt in ihrem Schreiben keine direkten Forderungen, sondern erinnert lediglich, dass die bulgarische Staatsanwaltschaft keine Schritte bezüglich der Beschlüsse des U-Ausschusses und des Rechnungshofes unternommen habe. Auch der Rechnungshof sah die Ergebnisse der Tätigkeit Hocheggers nur als unzureichend belegt.
(Quelle: salzburg24)