Jiang steht der Kommission zur Kontrolle und Verwaltung von Staatsvermögen (SASAC) vor, die über die Geschicke von mehr als 100 Konzernen wacht. Der 58-Jährige war erst im März an die Spitze der SASAC berufen worden. Bis dahin leitete er den Energieriesen CNPC, die von einer Korruptionsaffäre erschütterte PetroChina -Muttergesellschaft.
Es war erwartet worden, dass Jiang als SASAC-Chef eine zentrale Rolle in der Reform des chinesischen Staatssektors übernimmt. Die Volksrepublik will in den kommenden fünf Jahren mehr Engagement von Privatinvestoren in Branchen wie Energie und Finanzen ermöglichen.
Zuletzt machte vor allem der Prozess gegen den einstigen Politstar Bo Xilai Schlagzeilen, dem neben Korruption und Bestechlichkeit auch Amtsmissbrauch vorgeworfen werden. Auch einige ausländische Pharmafirmen sind ins Visier der Ermittler geraten.
Zhang Zhiwei, Ökonom des in Hongkong ansässigen Unternehmens Nomura International, erklärte, Jiangs Kommission sei sehr einflussreich, da sie die wirtschaftlich bedeutenden Staatsunternehmen Chinas im Ausland beaufsichtige. Die Ermittlungen gegen den Topmanager sprächen dafür, dass "die Anti-Korruptionskampagne an Fahrt aufnimmt".
Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping treibt den Kampf gegen die Korruption in den Reihen der Partei seit seinem Amtsantritt im März voran. Damit will er der Gefahr entgegenwirken, dass Bestechlichkeit unter den Funktionären den Herrschaftsanspruch der Kommunistischen Partei untergräbt.
(Quelle: salzburg24)