Die Angeklagte, die zudem zu hundert Peitschenhieben wegen Ehebruchs verurteilt wurde, nannte der Richter bei ihrem muslimischen Namen. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten ist Ishak 27 Jahre alt und schwanger. Bei der Urteilsverkündung habe sie keine Reaktion gezeigt. Zuvor habe ein islamischer Geistlicher etwa eine halbe Stunde mit Ishak auf der Anklagebank gesprochen. Anschließend habe sie dem Richter äußerlich unbewegt gesagt: "Ich bin Christin und habe niemals Gotteslästerung begangen."
Der Fall hat international Besorgnis ausgelöst. In einer gemeinsamen Erklärung appellierten die Botschaften der USA, Kanadas, Großbritanniens und der Niederlande an die Regierung des Sudan, das "Recht auf Religionsfreiheit, darunter das Recht auf einen Glaubenswechsel, zu respektieren". Dieses Recht sei in der sudanesischen Übergangsverfassung von 2005 und in den internationalen Menschenrechten verbrieft, hieß es in der Erklärung.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde Ishak von ihrer Mutter christlich-orthodox erzogen, ihr muslimischer Vater habe die Familie verlassen. Der Vorwurf des Ehebruchs gegen sie sei wegen ihrer Ehe mit einem christlichen Südsudanesen erhoben worden.
(Quelle: salzburg24)