Allerdings verpasste die seit fünf Jahren in München mitregierende FDP nach einem dramatischen Absturz den Wiedereinzug ins Parlament. SPD, Grüne und Freie Wähler schafften es gemeinsam bei weitem nicht, die CSU zu gefährden.
Insbesondere der SPD mit Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der Rot-Grün im Bund anstrebt, verschaffte das erneut schwache Abschneiden in Bayern mit etwas mehr als 20 Prozent keinerlei Rückenwind. Steinbrück schrieb die Wahl dennoch nicht ab: "Wir werden auf der hohen Umdrehungszahl von 8.500 Umdrehungen - das ist längst der rote Bereich - auch die letzten Tage bis zur Bundestagswahl bestreiten."
Nächsten Sonntag will die Union Kanzlerin Merkel (CDU) eine dritte Amtszeit sichern - gemeinsam mit der FDP, deren Einzug ins Parlament allerdings auch hier auf der Kippe steht. Die Liberalen buhlten deswegen schon am Wahlabend offen um Leihstimmen von CDU und CSU.
FDP-Chef Philipp Rösler warnte: "Wenn Schwarz-Gelb keine Mehrheit bekommen sollte auf Bundesebene, dann ist nicht der erste Weg der Weg in eine große Koalition" - dann werde die SPD von Sigmar Gabriel Merkel mit der Drohung von Rot-Rot-Grün erpressen. "Und das dürfen wir in Deutschland niemals zulassen."
In Bayern holte Seehofers CSU laut Hochrechnungen von ARD und ZDF 48,7 bis 48,9 Prozent. Sie legte nach ihrem historischen Absturz vor fünf Jahren um gut fünf Punkte zu. Gleichwohl ist es das zweitschlechteste Abschneiden der CSU in Bayern seit 47 Jahren. Die im Freistaat seit gut fünf Jahrzehnten oppositionelle SPD mit Spitzenkandidat Christian Ude kam auf 20,5 bis 20,6 Prozent - ihr drittschlechtestes Ergebnis in Bayern seit 1946. Sie lag nur rund zwei Punkte über ihrem schwächsten Resultat von 2008 (18,6). Die 2008 nach 14 Jahren Pause in den Landtag zurückgekehrte FDP sackte von 8,0 Prozent dramatisch auf 3,1 bis 3,2 Prozent ab und flog damit wieder aus dem Parlament.
Die Sitzverteilung sieht nach Hochrechnungen so aus: CSU 102 (2008: 92 Mandate), SPD 43 (39), Freie Wähler 18 (21), Grüne 17 (19). Durch Überhang- und Ausgleichsmandate sind noch leichte Verschiebungen der Mehrheitsverhältnisse möglich. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 64 Prozent und damit deutlich höher als 2008 (57,9).
(Quelle: salzburg24)