"V-Day" nannte Grillo die Aktion. Das "V" steht für "Vaffanculo", was mit "Leck' mich am Arsch" zu übersetzen ist. Ähnliche Demonstrationen hatte Grillo 2007 in Bologna und 2008 in Turin organisiert. Daran hatten sich über 100.000 Menschen beteiligt.
"Die etablierten Parteien müssen 2,7 Milliarden Euro an staatlichen Finanzierungen zurückgeben, die sie in den vergangenen Jahren erhalten haben", sagte Grillo in seiner Ansprache. Er versicherte, dass die "Fünf Sterne"-Bewegung niemals Allianzen mit den etablierten Parteien eingehen werde. Er wies den Vorwurf zurück, dass seine Gruppierung eine reine Protestbewegung sei. "Wir haben viele konstruktive Vorschläge im Parlament eingereicht", versicherte Grillo. Die Einführung eines Mindesteinkommens für alle Bürger ist ein Hauptanliegen der Bewegung, die sich stark für eine Moralisierung des politischen Lebens in Italien einsetzt.
Vor allem junge enttäuschte Wähler aus der Linken zählen zu Grillos Anhänger. Seine Partei ist bei den Parlamentswahlen im Februar zur drittstärksten Einzelpartei im Parlament aufrückt. Aber auch im Wählerreservoir der von einem riesigen Skandal um sein Privatleben und illegaler Parteifinanzierungen belasteten Partei Forza Italia um den rechtskräftig verurteilten Ex-Premier Silvio Berlusconi konnte Grillo in den letzten Jahren viele Wählerstimmen fischen.
Aus diesem Milieu baute er sich ab 2009 die Basis seiner Gruppierung. Die Bewegung hat keinen Parteisitz, die Anhänger kommunizieren über Blogs. Grillo verdankt seinen Erfolg ausschließlich dem Internet, wo seine Botschaften verbreitet werden und riesigen Erfolg ernten. Am liebsten hält er per Twitter Kontakt zu seinen Anhängern.
(Quelle: salzburg24)