Der UNHCR gibt sieben Gründe dafür an:
1. Hoffnungslosigkeit
Bei dem undurchsichtigen Bürgerkrieg in Syrien ist eine Verbesserung der Lage nicht in Sicht. Viele Flüchtlinge haben die Hoffnung bereits verloren. Die ungewisse Zukunft in Verbindung mit den schlechten Lebensbedingungen führen zu Verzweiflung in der Zivilbevölkerung.
2. Hohe Lebenskosten und Armut
Angst, die eigene Familie nicht versorgen zu können, ist von vielen Flüchtlingen der am häufigsten genannte Grund für die Flucht. Wegen der Krise steigen die Mieten, viele haben ihre Wertgegenstände gegen Lebensmittel eingetauscht und sind dennoch hoch verschuldet.
3. Fehlende Arbeitsmöglichkeiten
Erschwerend kommen zu den hohen Lebenskosten auch noch wenige, legale Arbeitsmöglichkeiten. Wegen dem fehlenden Zugang zum Arbeitsmarkt gehen Flüchtlinge aus ihrer Not heraus ungeregelten Arbeiten nach und begeben sich so in Ausbeutung und unsichere Arbeitsbedingungen. Zudem drohen Sanktionen, wenn Flüchtlinge illegal arbeiten.
4. Unterfinanzierte Hilfsprogramme
Die Unterfinanzierung von Hilfsprogrammen stellt sich als großes Problem in der Region dar. Der Hilfsplan für 2015 in Syrien ist nur zu 41 Prozent finanziert. Das wiederum schlägt sich in der Kürzung der Lebensmittelrationen nieder. Gegenüber UNHCR gaben viele Flüchtlinge an, dass die Kürzungen der letzte Anstoß waren, das Land zu verlassen.
5. Schwierigkeiten beim rechtmäßigen Aufenthalt
Wegen neuer gesetzlicher Regelungen im Libanon, versuchen immer mehr Menschen in die Türkei durchzureisen. Jene, die bereits im Libanon sind, müssen für ihre Aufenthaltsverlängerung jährlich 200 US-Dollar pro Person bezahlen.
6. Wenig Bildungsmöglichkeiten
Eingeschränkte Bildungsmöglichkeiten sind für Flüchtlinge ein großes Problem. Die sich verschlechternde Situation der Flüchtlinge im Exil hat dramatische Folgen für ihre Bildung. Viele Kinder müssen die Schule abbrechen, um Arbeiten gehen zu können. Bei Mädchen führt dies zu frühen Zwangsehen.
7. Die Unsicherheit im Irak
Viele aus dem Irak geflohene Menschen berichten von einem Gefühl der Unsicherheit im Irak. Sie sehen die Migration nach Europa als einzigen Weg zu physischer Sicherheit.
(Quelle: salzburg24)