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Diskussion über Schulferien neu entflammt

Veröffentlicht: 24. Juni 2014 14:54 Uhr
Unterrichtsministerin Heinisch-Hosek will in der Diskussion über eine Reform der Ferienregelung erst einmal mit allen Beteiligten reden. Teilweise die Bundesländer über schulautonome Tage entscheiden zu lassen, bezeichnete sie am Dienstag als "überlegenswerte Idee". Eltern- und Lehrervertreter können sich Herbst- oder Frühjahrsferien statt überlanger Sommerferien vorstellen.

Zu einer Neuregelung der Ferien schwebten derzeit "so viele Vorschläge in der Luft", meinte Heinisch-Hosek zur alljährlich wieder aufflammenden Debatte vor dem Sommer. Den letzten Vorstoß hatte SPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann unternommen, die die Sommerferien um eine Woche verkürzen und die schulautonomen Tage zur besseren Planbarkeit in "familienautonome Tage" umwandeln will.

"Alle diese Fragen können wir gemeinsam diskutieren", zeigte sich die Ministerin gesprächsbereit. Allerdings müsse man "alle relevanten Gruppen", also etwa Lehrergewerkschaft, Elternvertreter und die Bildungssprecher der Parteien einbeziehen. Auch Entwicklungspsychologen gehörten eingebunden, viele seien der Meinung, dass neun Wochen Sommerferien vor allem für Jüngere zu viel seien, da das Erlernte schnell wieder vergessen würde.

"Gäbe es das angebliche Chaos bei den schulautonomen Tagen, würde es durch 'familienautonome Tage' noch vervielfacht", reagierte der oberste Lehrergewerkschafter Paul Kimberger ablehnend auf Grossmanns Vorschlag. Auch Pflichtschul-Elternvertreter Christian Morawek befürchtet "Verwirrung und Schwierigkeiten", wenn Schüler bzw. Familien sich nach Bedarf eine bestimmte Anzahl von Tagen freinehmen können. Der Elternsprecher ist stattdessen für eine bundeslandweite Regelung, um Eltern mit Kindern an verschiedenen Schulen die Betreuung zu erleichtern. Eine Neuaufteilung der Ferienwochen könne sinnvoll sein, an den Betreuungsproblemen würden geringfügig kürzere Sommerferien für Eltern indes nichts ändern.

Die Lehrer lehnen kürzere Ferien prinzipiell ab, die Verschiebung von einer der neun Sommerferien-Wochen ist für sie allerdings denkbar: "Wenn wir ein Modell entwickeln können, das besser ist für Kinder, Eltern und Schulen, werden wir uns nicht dagegenstellen. Bisher ist mir aber keines bekannt."

Die Schüler sind ebenfalls gegen eine Verkürzung der Ferien, "wir brauchen diese Zeit zur Erholung", betont Angi Gros von der VP-nahen Schülerunion auf APA-Anfrage. Allerdings würde nichts dagegensprechen, eine Woche im Sommer zu kürzen und unter dem Schuljahr neu zu verteilen. Auch Gros ist skeptisch in Sachen "familienautonome Tage": "Wir kennen bisher nur die Idee, aber kein Konzept, wie das organisatorisch möglich sein soll."

Neben den Grünen und Vertretern der SPÖ kann sich auch die FPÖ eine Neuregelung der Schulferien vorstellen. "Gerade für Eltern, die während der Ferien oft Schwierigkeiten haben, ihre Kinder neun Wochen durchgehend zu Hause zu betreuen, wäre eine solche Neuregelung sicherlich wünschenswert", zeigte sich Bildungssprecher Walter Rosenkranz grundsätzlich gesprächsbereit.

(Quelle: salzburg24)

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