Wie Medien berichten, sollen die Angeklagten umgerechnet rund 50 Euro pro Demonstration erhalten haben, um unter anderem die direkte Konfrontation mit der Polizei zu suchen und Sachbeschädigungen auszuführen, berichtete das auf Lateinamerika spezialisierte Internat-Portal "amerika21.de".
Laut dem Anwalt soll ein Netz aus Politikern in den Fall verwickelt sein. Sprecher verschiedener linker Parteien, wie Luiz Araujo von der sozialistischen PSOL, bestritten bereits im Vorfeld möglicher Ermittlungen eine Beteiligung.
Am Montag erlag der Kameramann der Fernsehanstalt TV Band seinen Verletzungen, nachdem er am vergangenen Samstag am Rande einer Demonstration gegen die Fahrpreiserhöhung in Rio de Janeiro von einem Feuerwerkskörper am Kopf getroffen wurde. Mehrere Videos identifizierten einen 22-jährigen als Haupttäter.
Dieser wurde am Mittwoch im Bundesstaat Bahia verhaftet. In einem Interview mit TV Globo gestand Silva, das Feuerwerk gezündet zu haben. Ihm sei aber weder die Sprengkraft bewusst gewesen, noch habe er auf den Kameramann gezielt.
Rechtsgerichtete Medien nutzen laut "amerika 21.de" den Vorfall, um die aktuellen Proteste zu delegitimieren und soziale Bewegungen zu kriminalisieren. Linke Aktivisten kritisieren unterdessen den medialen Aufschrei und die einseitige Berichterstattung im Zuge der Ermittlungen. Sie verweisen auf zahlreiche Opfer staatlicher und polizeilicher Gewalt, die kaum Erwähnung in den Medien fanden.
Eine Studie der Vereinigung der Brasilianischen Investigativen Journalisten (ABRAJI) zeigt "amerika21.de" zufolge, dass seit dem vergangenen Juni in 92 von 118 dokumentierten Fällen die Gewalt gegen Journalisten von der Polizei ausging.
(Quelle: salzburg24)