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Drei Tote bei Bahnhof-Explosion in China

Sprengsätze detonierten vor dem Bahnhofsgebäude
Veröffentlicht: 01. Mai 2014 09:42 Uhr
Während eines Besuchs des chinesischen Staats- und Parteichefs Xi Jinping in der unruhigen Provinz Xinjiang sind bei einem Angriff auf einen Bahnhof der Provinzhauptstadt drei Menschen getötet worden. Die mit Messern und Sprengsätzen bewaffneten Angreifer hätten zudem 79 Menschen verletzt, berichteten chinesische Medien am Mittwochabend.

Augenzeugen berichteten, zwei Sprengsätze seien am Abend nahe dem Ausgang des Bahnhofs explodiert. Angreifer hätten zudem Passanten mit Messern attackiert. Der Bahnhof wurde vorübergehend geschlossen und der Bahnbetrieb ausgesetzt. Xinhua sprach von einem "gewaltsamen Terrorangriff", doch bekannte sich zunächst niemand zu der Tat. Es war unklar, ob sich Xi zur Tatzeit noch in der Provinz befand.

Xi war am Mittwoch zu einer "Inspektionsreise" in der Wüstenprovinz im äußersten Westen der Volksrepublik. Es war sein erster Besuch in der mehrheitlich von muslimischen Uiguren besiedelten Region seit dem Amtsantritt als Staatschef im Vorjahr. Bei dem Besuch sprach er sich für eine Stärkung des "Anti-Terror-Kampfs" und eine "Erst-Schlags-Strategie" aus. Zugleich versprach er, dass sich Peking für ein harmonisches Zusammenleben aller ethnischen Gruppen einsetzen werde.

Am Donnerstag rief Xi dazu auf, "die Schlacht zur Bekämpfung von Gewalt und Terrorismus" in Xinjiang ohne Nachlassen zu führen. Die Regierung macht regelmäßig religiöse Extremisten mit Verbindungen zu ausländischen Terrorgruppen für Gewalttaten in Xinjiang verantwortlich, Menschenrechtler und Exilvertreter der Uiguren werfen der Regierung dagegen vor, die Terrorgefahr bewusst zu übertreiben, um weitere Repressionen gegen die Uiguren zu rechtfertigen.

Ein Sprecher des Weltkongresses der Uiguren, Dilxat Raxit sagte, es seien nach dem Angriff am Mittwoch mehr als hundert Menschen festgenommen worden. Die Uiguren erwarteten von Xi, dass er "konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der turbulenten Situation" mache, stattdessen ermutige die Regierung weiter die "bewaffnete Unterdrückung" der Uiguren, klagte Raxit. Die Exilorganisation betont immer wieder, dass die Ursache der Gewalt in der sozialen und kulturellen Benachteiligung der Minderheit liege.

Der Angriff am Mittwoch erinnerte an die Attacke auf den Bahnhof von Kunming am 28. Februar. Damals hatten mehrere schwarzgekleidete Angreifer mit langen Messern den Bahnhof der Hauptstadt der Provinz Yunnan gestürmt und Jagd auf die dort wartenden Reisenden gemacht. 29 Menschen wurden getötet und 143 weitere verletzt. Die Behörden machten Aufständische aus Xinjiang verantwortlich.

(Quelle: salzburg24)

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