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Dutzende Tote bei Angriffen auf Schiiten im Irak

Veröffentlicht: 14. November 2013 14:31 Uhr
Bei einer Anschlagserie auf schiitische Pilger im Irak sind am Donnerstag mindestens 41 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Nördlich der Hauptstadt Bagdad riss ein Selbstmordattentäter 32 Menschen in den Tod, wie Sicherheits- und Rettungskräfte mitteilten. In der weiter südlich gelegenen Stadt Hafriyah wurden nach Behördenangaben neun Schiiten getötet.

Der Attentäter in der nördlich von Bagdad gelegenen Provinz Diyala trug eine Polizeiuniform und sprengte sich inmitten einer Prozession in die Luft, wie Sicherheitskräfte und Vertreter der Gesundheitsbehörden sagten. 80 Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt. Der tödliche Angriff in Hafriyah traf Gläubige, die sich in einem Zelt versammelt hatten. In der Stadt Kirkuk im Norden Landes wurden bei einem Doppelanschlag fünf Menschen verletzt. Schon am Mittwoch waren acht Menschen bei koordinierten Attentaten auf schiitische Pilger getötet worden.

Schiitische Pilger gedenken im Irak zum Ashura-Fest des Todes von Imam Hussein, einer religiösen Schlüsselfigur ihrer Glaubensrichtung. Ihre Prozessionen bieten eine Zielscheibe für Attentäter, wobei sich zunächst niemand zu den Bluttaten vom Donnerstag bekannte.

Während der zehntägigen Feierlichkeiten pilgerten nach Angaben der örtlichen Behörden zwei Millionen Schiiten zum Grab von Imam Hussein in Kerbala, unter ihnen 200.000 Gläubige aus dem Ausland. Zehntausende Pilger versammelten sich dort auch am Donnerstag, um der Schlacht im Jahr 680 zu gedenken, bei der der Propheten-Enkel der Überlieferung nach zusammen mit zahlreichen Getreuen vom Kalifen Yazid getötet wurde. Während Hussein für die Schiiten als direkter Nachfahre des Propheten der rechtmäßige Anführer der Muslime war, betrachteten die Sunniten die Kalifen als Nachfolger Mohammeds.

Die Schiiten stellen weltweit nur rund 15 Prozent der Muslime, doch sind sie im Iran, im Irak und in Bahrain in der Mehrheit. Radikalen Sunniten gelten die Schiiten als Ungläubige, das Terrornetzwerk Al-Kaida und andere extremistische Gruppen verüben immer wieder blutige Anschläge auf sie. Vor dem diesjährigen Ashura-Fest wurden 35.000 zusätzliche Sicherheitskräfte rund um Kerbala eingesetzt, um Anschläge zu verhindern.

(Quelle: salzburg24)

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