Mutmaßliche Boko-Haram-Mitglieder hätten die Moschee in Konduga betreten und das Feuer auf die Betenden eröffnet, sagte ein Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Es handle sich vermutlich um einen Racheakt für die Bildung von Bürgerwehren, die der Armee beim Aufspüren und bei der Festnahme von Boko-Haram-Mitgliedern helfen.
Die Armee hatte zu der Bildung der Bürgerwehren ermutigt. Durch ihren Einsatz verringerte sich die Zahl der Anschläge in den vergangenen Wochen. Einige Beobachter warnen aber davor, dass ihr Einsatz in eine Gewaltspirale führen könne. Bereits am Samstagabend erschossen mutmaßliche Boko-Haram-Kämpfer zwölf Bewohner des Dorfes Ngom in ihren Wohnhäusern, wie ein örtlicher Behördenvertreter mitteilte.
Für den Nordosten Nigerias gilt der Ausnahmezustand, seit die Armee im Mai eine Offensive startete, um den Aufstand von Boko Haram zu beenden. Nach eigenen Angaben konnten die Streitkräfte wichtige Erfolge verbuchen, ihre Angaben sind allerdings schwer zu überprüfen.
Boko Haram kämpft seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat. Die Gruppe, deren Name übersetzt "westliche Bildung ist böse" bedeutet, verübte dabei zahlreiche blutige Anschläge gegen Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und Kirchen. Bei den Anschlägen und den Kämpfen mit der Armee wurden seit 2009 mindestens 3.600 Menschen getötet.
(Quelle: salzburg24)