Unter dem Motto "Freitag der Märtyrer" waren landesweit Tausende Anhänger der vom Militär entmachteten Islamisten auf die Straße gegangen. In einigen Städten trieb die Polizei protestierende Muslimbrüder mit Tränengas und Warnschüssen auseinander.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen attackierten auch Anrainer im Kairoer Stadtteil Shubra mit Stöcken und Steinen einen Protestmarsch, der von der Muslimbruderschaft organisiert worden war. In der südlichen Provinz Assiut forderten einige Imame die Gläubigen auf, die Übergangsregierung zu unterstützen; andere warfen Armee und Polizei vor, sie hätten "gegen die Legitimität geputscht". An den Protesten der Islamisten beteiligten sich deutlich weniger Menschen als noch vor einer Woche.
Vor dem Justizpalast in Kairo hielten junge Angehörige von Revolutionsgruppen Plakate mit der Aufschrift "Nieder mit Hosni Mubarak" hoch. Sie protestierten damit gegen die Entlassung des früheren Präsidenten aus dem Gefängnis. Mubarak war am Vortag aus der Haft entlassen und in ein Militärkrankenhaus gebracht worden. Dort steht er jetzt unter Arrest. An dem Protest beteiligten sich nur einige Dutzend Menschen.
Eine ursprünglich geplante größere Kundgebung der Jugendbewegung 6. April war mit der Begründung abgesagt worden, man wolle nicht gleichzeitig mit den Anhängern des Anfang Juli gestürzten und inhaftierten Präsidenten Mursi demonstrieren. Das Militär hatte den Islamisten nach Massendemonstrationen abgesetzt.
(Quelle: salzburg24)