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Erdogan spricht in Wien - Liberale Muslime warnen

Ähnliche Bilder könnte die Schultz-Halle abgeben
Veröffentlicht: 18. Juni 2014 18:12 Uhr
Gespanntes Warten auf eine Rede des türkischen Premiers Tayyip Erdogan in Wien: Während die 7.000 Gratistickets für die Albert Schultz-Halle in kürzester Zeit vergriffen waren und 10.000 Menschen an der Video-Wall vor der Halle erwartet werden, rüsten seine Gegner zu zwei Gegendemonstrationen. Österreichische Regierungspolitiker warnen vor Provokationen - oder nennen Erdogan einen "Krawallmacher".

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hält sich ein Gespräch mit Erdogan offen und ruft ihn zur bedächtigen Wortwahl auf, um nicht zu einer Eskalation der Emotionen Anlass zu geben und die Integration türkischstämmiger Österreicher zu belasten. Zugleich nennt sein Parteikollege Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter den türkischen Premierminister einen "Krawallmacher".

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) äußerte sich im Vorfeld des Erdogan-Besuchs einigermaßen kritisch. "Unsere Demokratie wird das aushalten", sagte sie. Sie hoffe aber doch, dass Erdogan manche "Aussagen zu Hause lässt", so die Ministerin am Mittwoch. Mikl-Leitner erklärte, sie habe einige türkische Freunde, und die wollten klare Botschaften zur Förderung des Miteinanders.

Die Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ) warnte am Mittwoch vor einem möglichen Schaden für die Integrationsbemühungen in Österreich durch Erdogans Rede am Fronleichnamstag in Wien. Nach Auffassung der Initiative sei es für die Integration türkischer Migranten in Europa nicht gut, die türkische Innenpolitik zu exportieren.

Mitglieder der Initiative wollen während des Erdogans-Besuchs einen "symbolischen" Hungerstreik abhalten - der dann allerdings nur einen Tag dauern dürfte. Nach Ansicht der ILMÖ würden auch Mitglieder der türkischen Community in Österreich kritisieren, dass Erdogan vor der türkischen Präsidentenwahl auf Stimmenfang nach Wien komme. Die "Stimmenfang-Kalkulation" dürfte aber nicht aufgehen, da sehr viele von den mehr als 110.000 in Österreich lebenden türkischen Staatsangehörigen - vor allem die Kurden, Aleviten und die Säkularen - nicht pro-Erdogan eingestellt seien, so die ILMÖ.

Anlässlich Erdogans Besuchs versucht der einladende Verein UETD Austria nur genehme Journalisten zuzulassen. Einer Redakteurin der Gratiszeitung "Heute" etwa wurde die Akkreditierung abgelehnt, wie "Heute" am Mittwoch berichtete.

(Quelle: salzburg24)

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