Die Urteile am Sonntag wurden wegen Gewalttaten während der blutigen Unruhen in der südlichen Stadt Minja im vergangenen Sommer verhängt. Bereits am Samstag waren in der Hauptstadt Kairo 13 Angeklagte wegen der Proteste in Minja und der südlichen Stadt Samalut wegen "Unruhestiftung, Sabotage und Verstößen gegen die öffentliche Ordnung" zu Strafen von fünf bis 88 Jahren verurteilt worden. Gegen die Urteile ist Berufung möglich.
Die Proteste im vergangenen August richteten sich gegen die blutige Auflösung zweier Lager der Mursi-Anhänger in Kairo. Bei der Räumung am 14. August und anschließenden Repressalien wurden mehr als 1.400 Menschen getötet. 15.000 Unterstützer des Ex-Präsidenten wurden verhaftet, darunter fast die vollständige Führungsriege der Muslimbruderschaft, die im Dezember als Terrororganisation eingestuft und verboten wurde.
Richter Sabri hatte im März mit der pauschalen Verhängung der Todesstrafe gegen 529 Anhänger Mursis international für Empörung gesorgt. Ein Berufungsverfahren steht noch aus. Im Prozess gegen 700 weitere Islamisten, unter ihnen auch der geistige Führer der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, soll am Montag das Urteil fallen. Auch Mursi selbst muss sich in mehreren Prozessen vor Gericht verantworten.
(Quelle: salzburg24)