Die Sicherheitsbehörden waren zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Es war unklar, ob die Ausschreitungen mit den jüngsten Unruhen im Zusammenhang standen. Am Mittwoch waren in Xinjiang mindestens 35 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden.
Die chinesische Regierung bezeichnete die Unruhen vom Mittwoch als "gewaltsame terroristische Attacke". Uigurische Exilorganisationen sprechen dagegen von einer Niederschlagung legitimer Proteste. Nach Berichten der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die sich auf Behördenvertreter berief, hatte eine "mit Messern bewaffnete Menge" in einer Ortschaft der Region Turpan Polizeiwachen angegriffen, woraufhin die Polizei das Feuer eröffnete.
Die dünn besiedelte Wüstenregion im Westen Chinas ist die Heimat der muslimischen Volksgruppe der Uiguren. Diese fühlen sich durch die Han-Chinesen, die von Peking systematisch in der rohstoffreichen Grenzprovinz angesiedelt werden, zunehmend an den Rand gedrängt. Es gibt daher immer wieder ethnische Ausschreitungen und Zusammenstöße mit der Polizei. Nach offiziellen Angaben sind 46 Prozent der Bevölkerung in Xinjiang Uiguren, 39 Prozent sind Han-Chinesen.
(Quelle: salzburg24)