Unterdessen kursierten in der Presse Gerüchte, dass der Senat den Ex-General Prawit Wongsuwan als Übergangsregierungschef vorschlagen wolle. Der frühere Verteidigungsminister steht auf Seiten der Regierungsgegner. Regierungsanhänger haben für den Fall, dass die gewählte Regierung abgesetzt wird, Massenproteste angekündigt.
Die Armeeführung hatte nach monatelangen politischen Turbulenzen am Dienstag das Kriegsrecht verhängt. Sie kann damit alle Proteste unterbinden. Sie schränkte bereits die Pressefreiheit ein. Armeechef Prayuth Chan-ocha beteuert, eine Verhandlungslösung der Krise zu wollen.
Am Mittwoch war die Lage in Bangkok weiter ruhig. Wie am Vortag ging das Leben in der Hauptstadt seinen normalen Gang. Der Anführer der Regierungsgegner bekräftigte am Dienstagabend, der Kampf gehe weiter. "Wir müssen uns beeilen und die letzten Überbleibsel der Willkürherrschaft fortjagen", sagte Suthep Thaugsuban.
Gemeint war damit die 2011 mit großer Mehrheit gewählte Regierung. Das Lager der Regierungsanhänger twitterte: "Unsere Vorgehensweise sind Gewaltlosigkeit und ziviler Ungehorsam." Die Regierungsgegner versuchen seit November, die Regierung zu stürzen, die von Ex-Premier Thaksin Shinawtra vom Exil aus gesteuert wird. Thaksin war 2006 vom Militär gestürzt worden.
Die Regierungspartei Pheu Thai wird vor allem von der armen Landbevölkerung im Norden und Osten Thailands unterstützt. Die Regierungsgegner sind zum Großteil Angehörige der städtischen Mittelschicht und der traditionellen Eliten. Die Europäische Union forderte angesichts der Verhängung des Kriegsrechts durch das Militär in Thailand einen "klaren Zeitplan" für Neuwahlen in dem südostasiatischen Land.
(Quelle: salzburg24)