Zugleich rief der Armeechef die Konfliktparteien zur Zurückhaltung auf. Das Militär habe beiden Seiten "die rote Ampel" gezeigt, um die Lage zu beruhigen. Auf das Ersuchen der Regierung, dass die Armee die für 2. Februar angesetzten Parlamentswahlen absichern solle, ging Prayuth den Angaben zufolge nicht ein.
Seit November halten Massenproteste von Regierungsgegnern die thailändische Hauptstadt in Atem. Sie fordern den Rücktritt von Ministerpräsidentin Yingluck und wollen die Abhaltung der Wahlen Anfang Februar verhindern. Stattdessen sollte ein nicht gewählter "Volksrat" Reformen ausarbeiten. Bisher hat es die Armee vermieden, sich offen auf eine Seite zu stellen.
Seit der von den Streitkräften erzwungenen Einführung der konstitutionellen Monarchie 1932 hat das Militär 18 Mal geputscht oder es versucht. Zuletzt wurde 2006 der Bruder Yinglucks, Ex-Premier Thaksin Shinawatra, nach Massenprotesten durch die Armee gestürzt.
Die Protestführer, allen voran Ex-Vizepremier Suthep Thaugsuban, hoffen offenbar auf eine Wiederholung dieses Szenarios. Einige Mitglieder der thailändischen Regierungspartei Pheu Thai würden einem weiteren Militärputsch gegenüber einem von der Protestbewegung diktierten Regime den Vorzug geben, sagte der amtierende Vizepremier Surapong Tovichakchaikul am Freitag.
Am Donnerstag hatten rund 2.000 Regierungsgegner versucht, die Registrierung von Kandidaten in einem Stadion in der Hauptstadt Bangkok zu blockieren. Dabei wurden ein Polizist und ein 30-jähriger Mann getötet.
(Quelle: salzburg24)