Bei den meisten Verletzten handle es sich um Anhänger der Opposition, sagte der nationale Polizeichef Adul Saengsingkaew. Die Opposition will ab Montag bis zu 20 Tage lang sieben wichtige Kreuzungen blockieren und damit den Verkehr der Millionenstadt lahmlegen. Die Behörden planen den Einsatz von 14.000 Soldaten und Polizisten. In Bangkok verstärken sich die Gerüchte über einen bevorstehenden Militärputsch.
Seit zwei Monaten versucht die Opposition unter der Führung von Suthep Thaugsuban die Regierung von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra zu stürzen. An deren Stelle will sie nicht gewählte Volksräte einsetzen. Yingluck leht dies ab, hat jedoch für den 2. Februar Wahlen angesetzt. In den vergangenen Wochen ist es immer wieder zu Gewalt gekommen. Dabei starben acht Menschen, zwei davon Polizisten. Auch am Freitag wurden bei Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und -anhängern außerhalb Bangkoks mindestens sechs Menschen verletzt. Die Furcht vor neuer Gewalt in der kommenden Woche wird auch durch die Ankündigung einer Gegendemonstration der regierungstreuen "Rothemden" für Montag geschürt.
Viele Menschen in Thailand gehen von einem Eingreifen des Militärs aus, sollten die Proteste eskalieren. Die Armee hat sich in den vergangenen 81 Jahren 18 mal gegen die Regierung erhoben, mit wechselndem Erfolg. Im aktuellen Konflikt bemüht sie sich bisher um Neutralität. Armeechef Prayuth Chan-ocha wies seine Soldaten vor den neuen Protesten an, unparteiisch zu bleiben. Er rief die Demonstranten zur Zurückhaltung auf: "Alle Beteiligten müssen sich so verhalten, dass die Bevölkerung von Bangkok am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen wird", erklärte er.
Die Opposition wirft Yingluck vor, lediglich eine Marionette ihres vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Bruders und früheren Ministerpräsidenten Thaksin zu sein. Der Konflikt zieht sich seit acht Jahren hin. Die Geschwister werden vorwiegend von ärmeren Teilen der Bevölkerung vor allem vom Lande gestützt, während die Opposition vor allem von der Mittelschicht in Bangkok und Royalisten getragen wird.
(Quelle: salzburg24)