Die Verhandlungen mit den "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens" (FARC) zur Lösung des fast 50 Jahre dauernden blutigen Konflikts waren im vergangenen Oktober unter der Schirmherrschaft Kubas und Norwegens begonnen worden. Auch während der Gespräche hatte die Gewalt im Anden-Staat kein Ende gefunden. Noch am Donnerstag waren vier Menschen bei einem Angriff der Guerilla auf ein Fahrzeug getötet worden.
Die kolumbianische Regierung hatte zuletzt ein rascheres Tempo in den Friedensgesprächen mit den FARC-Rebellen angemahnt. Insgesamt umfasst die Agenda für die Friedensgespräche fünf Punkte. Neben der nun offiziell geregelten Landverteilung an Rebellen und Vertriebene geht es um Garantien für eine politische Teilhabe der FARC-Rebellen.
Zudem muss die Entwaffnung der Banden ausgehandelt werden. Ebenso wie die Kämpfe muss der mutmaßlich von FARC-Rebellen betriebene Drogenhandel beendet werden. Die Regierung wirft den Guerilla-Truppen vor, den Drogenschmuggel als Haupteinnahmequelle zu nutzen. Als letzter Punkt stehen Entschädigungen für die Opfer des jahrzehntelangen Konflikts auf der Liste. Abschließend soll eine Kommission prüfen, ob alle fünf Punkte eingehalten wurden.
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) wurden 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer gegründet. In dem knapp 50 Jahre dauernden Konflikt mit der Regierung wurden Schätzungen zufolge 600.000 Menschen getötet und fast vier Millionen Menschen vertrieben. Nach Einschätzung von Kritikern ist der Kampf aber kaum noch politisch motiviert, sondern eng mit Drogenhandel, Mord, Geiselnahme und Lösegelderpressung verbunden.
(Quelle: salzburg24)