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EU warnt vor Katastrophe im Südsudan

Veröffentlicht: 14. Mai 2014 19:05 Uhr
Die Europäische Union hat vor einer drohenden Hungerkatastrophe im Südsudan in der zweiten Jahreshälfte gewarnt. In dem ostafrikanischen Land herrscht seit Monaten ein ethnisch motivierter, blutiger Bürgerkrieg. Nach Angaben des EU-Sonderbeauftragten für das ostafrikanische Land, Alexander Rondos, vom Mttwoch in Brüssel plant die EU Sanktionen gegen die Verantwortlichen für die Gewalt.

Die internationalen Beobachter eines am Freitag geschlossenen Friedensabkommens müssten durch etwa 3.000 bis 4.000 Soldaten geschützt werden, sagte Rondos. Über deren Entsendung werde derzeit bei den Vereinten Nationen beraten.

Der südsudanesische Präsident Salva Kiir und dessen Widersacher Riek Machar hatten ein Friedensabkommen geschlossen, das die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen sowie die Bildung einer vorläufigen Regierung der nationalen Einheit vorsieht.

"Wir müssen jetzt beobachten, wie das an Ort und Stelle umgesetzt wird", sagte Rondos. Er verwies darauf, dass bereits im Jänner ein ähnliches Abkommen folgenlos geblieben sei.

Es habe "eine Häufung von Gewalttaten und Tötungen" gegeben, sagte Rondo. "Die Lage ist sehr dramatisch, die Gefahr noch ausgedehnterer Tötungen ist sehr groß." Aus einem einst politischen Streit zwischen zwei Politikern sei mittlerweile ein ethnisch motivierter Bürgerkrieg geworden: "Und das muss rasch beendet werden."

Das ölreiche Land sei "geplündert" worden, der Krieg werde mit Öleinnahmen finanziert. Wegen des Kriegs drohe die nächste Ernte auszufallen. Internationale Hilfsorganisationen wollten jetzt versuchen, vorsorglich große Mengen von Lebensmitteln für den Herbst in den Südsudan zu bringen. "Das ist ohne Schutz für die Helfer und die internationalen Beobachter nicht möglich."

Der Leiter der EU-Behörde für Humanitäre Hilfe (ECHO), Jean-Louis de Brouwer, bezifferte die Zahl der im eigenen Land auf der Flucht befindlichen Menschen auf mehr als eine Million. 440 000 seien in den ohnehin armen Nachbarländern. Da keine Ernte zu erwarten sei, sei der Hunger von etwa 7,3 Millionen Menschen im August vorhersehbar. 80 Prozent der Vertriebenen seien Frauen und Kinder, die ebenfalls Schutz vor Bewaffneten benötigten.

(Quelle: salzburg24)

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