S24 Archiv

Ex-"News of the World"-Chefin beteuerte Unschuld

Ex-"News of the World"-Chefin Rebekah Brooks
Veröffentlicht: 20. Februar 2014 19:34 Uhr
Die frühere Chefredakteurin des britischen Boulevardblatts "News of the World" hat die gegen sie erhobenen Vorwürfe im Abhörskandal um die inzwischen eingestellte Zeitung zurückgewiesen. Sie habe von den illegalen Praktiken nichts gewusst, beteuerte Rebekah Brooks am Donnerstag vor einem Gericht in London. Es war die erste Prozess-Aussage der 45-jährigen Angeklagten.

Auf die Frage, ob sie über die Abhörmaßnahmen informiert gewesen sei, antwortete Brooks: "Nein, überhaupt nicht." Sie räumte zwar ein, dass Detektive für die Boulevardzeitung im Einsatz waren. Doch dies sei auch in andere Verlagshäusern gängige Praxis.

Brooks war von 2000 bis 2003 Chefredakteurin der inzwischen eingestellten Zeitung, bevor sie in gleicher Funktion zum Schwesterblatt "Sun" wechselte. Später leitete sie die britische Zeitungssparte von Rupert Murdochs Medienunternehmen News International. Brooks und ihren Mitangeklagten wird vorgeworfen, Telefonate abgehört, Beamte bestochen und polizeiliche Ermittlungen behindert zu haben.

Unter anderem geht es um das Anzapfen der Mailbox eines vermissten britischen Schulmädchens, das 2002 schließlich ermordet aufgefunden wurde. Zu den Abhör-Opfern zählten auch Stars wie Paul McCartney und der Schauspieler Jude Law sowie Politiker, Mitglieder der Königsfamilie und Angehörige getöteter Soldaten.

Richter John Saunders hatte die langjährige Vertraute von Medienzar Murdoch vor ihrer Aussage von einem der gegen sie erhobenen Bestechungsvorwürfe freigesprochen. Dabei ging es um eine angeblich von ihr genehmigte Bestechungszahlung von 4000 Pfund (rund 4900 Euro) an einen Beamten für ein Foto, das Prinz William bei einer Kostümparty an der Militärakademie Sandhurst im Bikini zeigt. Das Foto war letztendlich nicht veröffentlicht worden, die "Sun" berichtete im September 2006 aber in einem Artikel mit der Überschrift "Willy im Bikini" darüber.

Die 2011 aufgeflogene Affäre um das Abhören von mehr als 600 Mobiltelefonen erhält durch Brooks' frühere Nähe zum britischen Premierminister David Cameron zusätzlich Brisanz. Angeklagt ist auch Camerons früherer Pressesprecher Andy Coulson. Er war nach Brooks Chefredakteur von "News of the World".

Seine 45-jährige Vorgängerin gab während ihrer Aussage auch einen Einblick in die Geschäftspraktiken des Boulevardzeitung. Die Enthüllungen über das sexuelle Abenteuer des Schauspielers Hugh Grant mit einer Prostituierten habe sich das Blatt 250.000 Pfund kosten lassen. Das Geld sei 1995 ausgegeben worden, um sich die Geschichte exklusiv zu sichern, erklärte Brooks.

Brooks zufolge flossen 100.000 Pfund für ein Exklusivinterview direkt an die Prostituierte Divine Brown, die damals in Los Angeles mit Grant beim Oralsex in einem Auto entdeckt worden war. Mit der restlichen Summe sei verhindert worden, dass andere Zeitungen Kontakt zu Brown aufnahmen.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

22.10.2018
S24 Archiv

Laudamotion schließt Station in Salzburg

Von Nicole Schuchter
15.10.2018
S24 Archiv

Auto brennt in Anif völlig aus

Von Jacqueline Winkler
19.01.2012
S24 Archiv

156.000 Euro für Spionage-Opfer Law

Von SALZBURG24 (Nadine Hartmann)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken