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Familienpaket weniger genutzt als erwartet

Veröffentlicht: 14. Jänner 2014 14:19 Uhr
Die 2009 eingeführte steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten ist auch im Jahr 2012 deutlich weniger genutzt worden als angenommen. Laut einer Anfragebeantwortung von Finanzminister Spindelegger hat die Maßnahme im Jahr 2012 bisher rund 57,5 Mio. Euro gekostet - erwartet wurden bei der Einführung 165 Mio. Euro. Auch der Kinderfreibetrag kostet weniger als erwartet.

Zwar sind die Zahlen seit der Einführung des "Familienentlastungspakets" im Jahr 2009 gestiegen: Damals wurden Kinderbetreuungskosten in der Höhe von 129 Mio. Euro geltend gemacht, 2012 waren es rund 172 Mio. Euro. Dennoch liegt die Inanspruchnahme nach wie vor deutlich unter den Erwartungen, was das Finanzministerium unter anderem mit der Einführung von Gratiskindergärten begründet. Zu beachten ist, dass die Zahlen noch variieren können, da die Arbeitnehmerveranlagung rückwirkend fünf Jahre möglich ist.

Steuerlich geltend gemacht werden können Betreuungskosten bis zu 2.300 Euro jährlich für unter zehnjährige Kinder. Die Betreuung muss durch "pädagogisch qualifizierte Personen" erfolgen, die eine mindestens achtstündige Ausbildung nachweisen können und - so es sich um Familienmitglieder handelt - auch nicht im selben Haushalt leben dürfen. Kosten sollte die Maßnahme damaligen Schätzungen zufolge 165 Mio. Euro. Tatsächlich bringt die Absetzbarkeit der Betreuungskosten den Familien aber offenbar deutlich weniger.

Im Jahr 2012 wurden bisher nur für 182.000 von insgesamt 800.000 Kindern unter zehn Jahren Betreuungskosten geltend gemacht. In 25 Prozent der Fälle, in denen diese geltend gemacht wurden, wurde gleichzeitig ein Alleinverdienerabsatzbetrag bezogen. In der Einkommensklasse 30.000 bis unter 40.000 Euro wurden die größten Steuerausfälle verzeichnet.

Weniger als erwartet kostet auch der ebenfalls 2009 eingeführte Kinderfreibetrag von 220 Euro jährlich (bzw. jeweils 132 Euro, wenn ihn beide Elternteile geltend machen). Er steht allen Steuerzahlern zu, die Familienbeihilfe erhalten (also für Kinder bis 24). 2012 wurde der Freibetrag bisher für 840.000 Kinder geltend gemacht und verursachte einen Steuerausfall von rund 68 Mio. Euro. Erwartet wurden auch hier deutlich höhere Kosten von ebenfalls 165 Mio. Euro. In der Beantwortung heißt es dazu, dass der Kinderfreibetrag nur von einem Teil der Haushalte genutzt werde, die ihn in Anspruch nehmen könnten, die Bekanntheit der Maßnahme aber zunehmen würde. Für die Jahre 2013 und 2014 sei sowohl bezüglich der Kinderbetreuungskosten als auch des Kinderfreibetrags mit ansteigenden Kosten zu rechnen.

(Quelle: salzburg24)

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