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Faymann stärkte SPÖ-Tirol-Spitze den Rücken

Veröffentlicht: 28. März 2014 20:43 Uhr
Die in heftigen Turbulenzen steckende Tiroler SPÖ hat am Freitag Besuch von Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann bekommen. Nach einem halbstündigen Gespräch in der Innsbrucker Parteizentrale stärkte Faymann der Parteiführung um Klubobmann Gerhard Reheis den Rücken und sprach sich für den von Reheis protegierten Kandidaten für den Parteivorsitz, Ingo Mayr, aus.

"Ich würde ihn wählen", meinte Faymann im Gespräch mit Journalisten und kündigte - sollte ihm nicht noch ein Treffen auf europäischer Ebene aufgrund der momentanen weltpolitischen Krisenlage einen Strich durch die Rechnung machen - sein Kommen zum Landesparteitag am 28. Juni an. Wichtig sei, dass die Bevölkerung auch in Tirol sehe, wofür die SPÖ stehe, nämlich für Fragen der Arbeitswelt und Beschäftigung. Mit dem Gewerkschafter Ingo Mayr sei man dahin gehend "gut aufgestellt".

Er wolle der Landespartei keine Ratschläge erteilen, schließlich wüssten die "Tiroler Freunde" am besten, was zu tun sei. "Sie stellen sich neu auf", konstatierte der Bundesparteivorsitzende im Beisein von Reheis, Mayr sowie den ebenfalls dem Reheis-Lager zuzuordnenden Landtagsabgeordneten Gabriele Schiessling und Georg Dornauer. Auf die innerparteilichen Grabenkämpfe wollte Faymann nicht näher eingehen. Die "Unstimmigkeiten" seien dann "normal", wenn es letztlich gut ausgehe, hoffte der Bundeskanzler auf ein Happy End der innerparteilichen Auseinandersetzungen in Tirol.

Vor dem Besuch des Kanzlers hatte Klaus Gasteiger, ein vehementer parteiinterner Widersacher der derzeitigen Führungscrew um Reheis, endgültig mit der Parteiführung gebrochen und alle seine Parteifunktionen zurückgelegt. Der Rückzug werde mit 30. April erfolgen und betreffe seine Funktionen als stellvertretender Landesparteivorsitzender, Mitglied des Landesparteivorstandes, Bezirksparteiobmann von Schwaz und Vizepräsident des SPÖ Gemeindevertreterverbandes, teilte Gasteiger der APA mit.

"Ich will die Untätigkeiten und Unfähigkeiten des Gerhard Reheis nicht noch weiterhin unterstützen", meinte er. Reheis und seine Getreuen Schiessling und Dornauer würden die Tiroler SPÖ und den Landtagsklub im "Würgegriff" halten, um Reheis "ein feines Leben bis zur Politpension", die dieser bekommen werde, zu ermöglichen.

Gasteiger war zuletzt als möglicher Gegenkandidat des Reheis-Vertrauten Ingo Mayr bei der Wahl um den Parteivorsitz am Landesparteitag am 28. Juni gehandelt worden. Gegenüber der APA schloss er aus, für diese Position am Parteitag zu kandidieren: "Das ist hiermit erledigt".

Die SPÖ hatte bei der Landtagswahl im April 2013 einen neuerlichen historischen Tiefstand erreicht. Die Sozialdemokraten verloren gegenüber dem Urnengang von 2008 1,74 Prozentpunkte und landeten mit 13,72 Prozent auf dem zweiten Platz. Nach der Wahl musste die SPÖ aufgrund der schwarz-grünen Koalitionsbildung auch auf der Oppositionsbank Platz nehmen.

(Quelle: salzburg24)

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