Beim Thema Steuern gab es kaum Reibungspunkte.Die Harmonie störte Glawischnig allerdings am Ende der Fernsehdiskussion, als sie der SPÖ vorwarf, deren Plakatwerbung werde illegal aus Klubgeldern finanziert. Ein "Bruch in der Beziehung" zwischen SPÖ und Grünen sei im vergangenen Jahr passiert, als die SPÖ den Korruptions-Untersuchungsausschuss "abgedreht" habe, beklagte Glawischnig gleich zu Beginn - um den Kanzler anschließend gleich mittels Einladung auf einem Taferl und einer Schokolade zum Umdenken zu bewegen. Dieser wollte keinen Bruch erkennen, da die SPÖ doch nicht nur an der Aufklärung, sondern auch an der Bekämpfung von Korruption mittels neuer Gesetze federführend gewesen sei.
Faymann zeigte sich bereit, über neue Spielregeln bei Untersuchungsausschüssen zu verhandeln, solange sich diese nicht zu "Tribunalen" entwickeln würden. Als Negativbeispiele nannte er den grünen Abgeordneten Peter Pilz, aber vor allem freiheitliche Abgeordnete.
Keine Differenzen beim Bankgeheimnis
So gut wie keine Differenzen gab es beim Bankgeheimnis für Inländer, hinter das sich beide Spitzenkandidaten stellten. Glawischnigs Aussage, dass kein Spielraum für große Steuersenkungen vorhanden sei, widersprach der Kanzler ebenso wenig, wie die Grüne dessen Plänen, eine Vermögenssteuer in der Höhe von einem halben Prozent einzuführen.
Glawischnig übt Kritik an Faymann
Ein wenig Kritik ließ Glawischnig in Zusammenhang mit den angeblichen NSA-Aktivitäten in Österreich anklingen: "Da habe ich Ihre Reaktion nicht sehr mutig gefunden." Die grüne Spitzenkandidatin hätte sich zudem gewünscht, dass der Aufdecker Edward Snowden Asyl in Österreich erhalten hätte. "Wir können niemandem Asyl gewähren außerhalb der Gesetzeslage, er hat ja gar nicht angesucht", replizierte der Kanzler.
Für Störgeräusche in der allgemein wenig aggressiven Debatte sorgte die Grüne zum Schluss der Diskussion: Wieder mittels Taferl demonstrierte sie, dass im Impressum von Faymanns Wahlplakat ("Mit sicherer Hand für Österreich") der Parlamentsklub angegeben ist. "Sie wissen, dass das verboten ist", warf sie dem Kanzler anschließend vor. (APA)
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(Quelle: salzburg24)