Die Polizei nahm mehrere Demonstranten fest. Sie hatten trotz Verbots gegen die Teilnahme Putins und des russisch-orthodoxen Kirchenoberhauptes Kyrill protestiert. Kritiker werfen dem Kreml vor, dem Fest einen zu starken politischen Anstrich zu geben.
Unter den Festgenommenen waren auch drei Aktivistinnen der ukrainischen Organisation Femen und ein Fotograf. Sie wurden kurz vor einer geplanten Protestaktion gegen Putin in Kiew festgenommen. "Die Gruppe wurde von Zivilpolizisten in ein Auto gezerrt", sagte Femen-Chefin Anna Guzol am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. "Stundenlang fehlte jeder Kontakt. Wir dachten, sie wurden entführt."
Die Festgenommenen klagten über Schrammen und Blutergüsse. "Eine der Frauen erhielt einen Schlag auf die Brust", teilte Guzol mit. Ein Polizeisprecher sagte, die Gruppe sei wegen "Rowdytums" festgenommen worden.
Der Besuch Putins und Kyrills im Nachbarland gilt als Höhepunkt der Feiern zum Beginn des Christentums in der ostslawischen Welt. Neben Vertretern von neun der 15 orthodoxen Kirchen nahmen auch der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch als Gastgeber sowie die Staatschefs von Serbien und der Republik Moldau, Tomislav Nikolic und Nicolae Timofti, teil.
Vor 1.025 Jahren hatte sich der einflussreiche Fürst Wladimir taufen lassen. Die "Kiewer Rus", entstanden im 9. Jahrhundert, war ein mittelalterliches Großreich mit Kiew als Zentrum. Es wird als Vorläuferstaat der heutigen Länder Russland, Ukraine und Weißrussland angesehen.
(Quelle: salzburg24)