Helga Rabl-Stadler, Präsidentin und Geschäftsführerin der Salzburger Festspiele, hat am Dienstag die Kritik des Rechnungshofes zurückgewiesen.
Lilli Zeilinger
"Wir haben selbstverständlich bereits jetzt eine Reihe von seit dem Rohbericht bekannten Empfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt. Der RH hat eine Stabsstelle Controlling sowie eine integrierte Computer-Software gefordert, damit an den Schnittstellen keine Fehler passieren. Diese Forderungen sind beide erfüllt und damit ist klar gestellt, dass die Festspiele nicht unbelehrbar sind. Aber in anderen Belangen gibt es zwei verschiedene Meinungen." Zwar habe sie den aktuellen Prüfbericht noch nicht gelesen. Dennoch verwies die Festspiel-Präsidentin auf zwei gänzlich unterschiedliche Rechtsmeinungen: "Wenn der RH jetzt verlangt, dass jeder Künstlervertrag dem Kuratorium zur Genehmigung einzeln vorzulegen ist, dann müssten wir jährlich etwa 5.000 Künstlerverträge vorlegen. Das würde den Betrieb lahmlegen. Wir sind der ebenfalls von einem juristischen Gutachten gestützten Meinung, dass nur längerfristige Verträge mit besonderer Bedeutung dem Kuratorium vorgelegt werden müssen - zum Beispiel der Fünfjahresvertrag mit den Wiener Philharmonikern." Auch das Kuratorium der Festspiele teile diese Meinung, ergänzte Rabl-Stadler. "Was mich getroffen hat, ist, dass der RH jetzt von 'gravierenden Mängeln im Rechnungswesen' spricht. Die gibt es nicht. Der RH erweckt den Eindruck, als könnten wir nicht ordentlich wirtschaften. Wir haben aber bewiesen, dass unsere Einnahmen/Ausgaben-Rechnung funktioniert, immerhin erzielen wir Jahr für Jahr bessere Ergebnisse als budgetiert", so die Festspielpräsidentin im Gespräch mit der APA. In vielen weiteren Belangen hätten die Festspiele ihr Instrumentarium entsprechend den Rechnungshof-Forderungen verfeinert, ergänzte Rabl-Stadler. Darauf werde sie am Donnerstag in einer Pressekonferenz eingehen. (APA)